Düsseldorf Kraftwerk-Konzert war in den USA ein Hit

Düsseldorf · Eine Fachagentur hat nach dem Konzert der Elektronik-Pioniere die internationale Kommunikation in den sozialen Netzwerken analysiert. Dem Standort Düsseldorf hat danach der Auftritt sehr genutzt.

 Das Kraftwerk-Konzert am 1. Juli im Ehrenhof fand einen vielfältigen Niederschlag in den sozialen Medien.

Das Kraftwerk-Konzert am 1. Juli im Ehrenhof fand einen vielfältigen Niederschlag in den sozialen Medien.

Foto: Pressrelations/DM

Die Endabrechnung zu den Kosten für den Grand Départ der Tour de France in Düsseldorf steht noch aus. Am Tag nach der Weiterfahrt der Radrennprofis hatte Frank Schrader, Geschäftsführer der Stadttochter Düsseldorf Marketing (DM), nach erster Analyse der Medien von einem "Werbeäquivalenzwert" in Höhe von 300 Millionen Euro gesprochen. Das ist das Geld, das man hätte ausgeben müssen, um die gleiche Kommunikation in Form von Werbung zu kaufen. Dass es in den Beiträgen nicht immer um Düsseldorf ging, räumte Schrader ein, in Kürze soll es eine genauere Aufstellung geben. Klarer sieht es mit dem Auftritt der weltbekannten Gruppe Kraftwerk aus. Die DM hat bei der Agentur Pressrelations Online-Angebote und soziale Medien untersuchen lassen. Sie führt rund 200 dieser Untersuchungen im Monat durch. Der Bericht liegt unserer Redaktion vor. Die Top-Fakten:

Zeitraum Untersucht wurde die Zeit vom 26. Juni bis zum 23. Juli. Die höchsten Ausschläge gab es am 1. und 2. Juli, den Tagen der ersten Etappe der Tour de France in Düsseldorf. Weitere "Peaks", wie die Ausschläge heißen, waren zum Finale der Tour in Paris festzustellen. Denn immer wieder wurde zum Abschluss berichtet, dass die Tour de France in diesem Jahr von Düsseldorf nach Paris führte.

Ergebnisse Im Internet wurden 1662 Online-Artikel gefunden sowie 5047 Social-Media-Beiträge mit der Nennung von "Kraftwerk" in Verbindung mit relevanten Schlüsselwörtern. Die potenzielle Reichweite lag bei den Artikeln bei 4,1 Milliarden Menschen. "Die Beachtung eines redaktionellen Artikels ist 27 Mal höher als die eines normalen Beitrags", sagt Bojan Radoja von Pressrelations. Die potenzielle Reichweite der Social-Media-Beiträge lag bei rund 200 Millionen Menschen, die die Posts hätten sehen können.

Viel wichtiger ist für den Experten die Zahl von 56.314 Interaktionen, also Likes, Kommentaren und geteilten Inhalten. Dies sei relevant und recht hoch, zumal es sich bei dem Konzert um ein positives Thema handelte und nicht um einen Shitstorm. "Das zeigt, dass sich die Menschen mit dem Thema Kraftwerk wirklich beschäftigt haben."

Thorsten Schaar von DM weist darauf hin, dass sehr oft auch Düsseldorf genannt oder auf Twitter "verhashtagt" worden sei. Der Kurznachrichtendienst ist die am besten genutzte Plattform gewesen, fast die Hälfte aller Beiträge lief über ihn, auch die Kanäle Youtube und Instagram waren weit stärker genutzt als Facebook.

Internationalität Was Pressrelations im Vergleich mit anderen Konzerten hervorhebt, ist die hohe Internationalität und Vielsprachigkeit bei der Kommunikation. Kraftwerk spielt in seiner Heimatstadt zur Tour de France Titel des gleichnamigen Albums: Diese Einmaligkeit fand hohe Beachtung in US-Online-Medien (125), italienischen (106), russischen (68) britischen (45) und französischen (43) Medien.

DM-Chef Schrader freut, dass bei den Posts vielfach auch Fotos der Stadt zu sehen waren. Hintergrund: "Düsseldorf kennen viele Menschen in Europa, aber nur die wenigsten verbinden damit ein Bild." So sei das Kraftwerk-Konzert weit mehr gewesen als nur ein "Side-Event" zur Tour de France.

(ujr)
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