Düsseldorf Korea-Siedlung: Weiter offene Fragen zu Häuserabriss

Düsseldorf · Die geplante Umgestaltung der Wohnsiedlung "Klein Korea" hat für viel Unruhe im Stadtteil Lichtenbroich gesorgt. Der Grund ist, dass die Düsseldorfer Bau- und Spargenossenschaft (DüBS) 81 Häuser im Südteil der Siedlung abreißen will, während die restlichen Häuser umfassend saniert und modernisiert werden.

 Die Siedlung "Klein Korea" in Lichtenbroich soll umgestaltet und teilweise abgerissen werden.

Die Siedlung "Klein Korea" in Lichtenbroich soll umgestaltet und teilweise abgerissen werden.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Als Grund für den Abriss wurde unter anderem auf den schlechten Zustand der Häuser verwiesen. Einige der Bewohner hatten dies von Anfang an bezweifelt und Einsicht in Gutachten gefordert. Dies ist bislang nicht erfolgt. Die DüBS teilte aber nun mit, dass die Auswahl des südlichen Teils für den Abriss "im wesentlichen nicht im Zustand der Häuser begründet" läge. "Für diese Entscheidung sind vor allem auch die Straßenführung wichtig, der aktuelle Leerstand und ganz klassisch: der meiste Platz." Denn nach dem Abriss sollen dort 52 Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 137 Wohneinheiten entstehen, ebenso eine Seniorenanlage mit rund 80 Wohnungen. "Nur über diese Neubaumaßnahme ist es der DüBS möglich, ein so vielfältiges Angebot zu schaffen: für Familien, für Ehepaare und Alleinstehende, für generationenübergreifendes Wohnen und für Senioren", heißt es seitens der Genossenschaft.

Die besonders zu Beginn des Projektes unzureichende Information der Bewohner hatte zu heftiger Kritik geführt. Die DüBS hat deshalb nun einen Quartiersmanager eingestellt, veröffentlicht in einem Rundschreiben den aktuellen Planungsstand und prüft den Bedarf nach einer öffentlichen Informationsveranstaltung. Dennoch gibt es weiterhin offene Fragen. Dazu gehört auch, wie der Zustand der Ersatzwohnungen sein wird, in die die Bewohner des südlichen Teils umziehen sollen, und deren Zustand von der DüBS als "vermietungsfähig" bezeichnet wird. Außerdem kritisieren Bewohner die dann höheren Mietkosten. "Mein Haus im Südteil ist modernisiert. Ich soll im Nordteil mehr zahlen, ohne eine Verbesserung zu erfahren", sagt Jürgen Krogmeier. Ratsherr Frank Spielmann (SPD) will deshalb weitere Gespräche mit der DüBS führen und vermitteln. "Prinzipiell finden wir das Projekt gut, aber der Informationsfluss könnte besser sein, und für die Menschen, die umziehen müssen, muss es ordentliche Regelungen geben", sagt Peter Rasp, Fraktionssprecher der SPD in der Bezirksvertretung 6.

(RP)
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