Kampf gegen Halsbandsittiche Können Wanderfalken die Kö-Papageien vertreiben?

Düsseldorf · Mit Hilfe von Raubvögeln sollen auf der Düsseldorfer "Kö" die Schar Hunderter Halsbandsittiche vergrault werden. Die Stadt will laut einer Mitteilung gezielt Nisthilfen und Sitzmöglichkeiten etwa für Wanderfalken schaffen. Naturschützer sind skeptisch

 Wanderfalken sollen auf der "Kö" als natürliche Feinde der Halsbandsittiche eingesetzt werden. (Symbolbild)

Wanderfalken sollen auf der "Kö" als natürliche Feinde der Halsbandsittiche eingesetzt werden. (Symbolbild)

Foto: Shutterstock/Chris Hill

Der Plan der Interessengemeinschaft der Kö-Anlieger, die zahlreichen Halsbandsittiche von der Königsallee zu vertreiben, wird konkreter. Gartenamt und die Anlieger haben vor, mit Hilfe von Wanderfalken die Sittiche umzusiedeln. In den umliegenden Parkanlagen wie dem Spee'schen Graben möchte das Gartenamt nach Absprache mit der Nabu-Gruppe "AG Wanderfalkenschutz" Nistkästen und Sitzhilfen installieren.

Allerdings dämpfen Experten des Nabu die Erfolgsaussichten solch einer Aktion. "Zwar sind Halsbandsittiche eine Beute, die Wanderfalken nicht verschmähen", bestätigt Stephanie Krüßmann, "aber sie suchen sich ihr Domizil selbst aus und nisten nicht dort, wo wir sie gerne hätten." Deshalb hängen die Vogel-Experten Nistkästen nur in den Gebieten auf, in denen die Tiere häufiger anzutreffen sind.

Die etwa sechs bis acht Brutpaare in Düsseldorf hätten bereits ihre festen Reviere, erklärt Michael Kladny vom Nabu. Für ein neues Paar sei es schwierig, sich ebenfalls zu etablieren. In ihrem Jagdrevier, das etwa bis zu acht Kilometer groß sein könne, holten sie ihre Beute vor allem in der Luft. "Sie gehen nicht in die Bäume oder ins Unterholz."

Die Halsbandsittiche mit Wanderfalken zu vertreiben, hält Kladny daher für nicht machbar. Dagegen halte er es durchaus für einen Versuch wert, Turmfalken in Betracht zu ziehen. Sie haben kleinere Reviere, jagen hauptsächlich Mäuse, aber auch Kleinvögel. Ein Ärgernis für die Kö-Anlieger sind die Sittiche vor allem deshalb, weil die Bänke am Kö-Grabens stets mit Kot beschmutzt sind, trotz wöchentlicher Reinigung.

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