Düsseldorf Kö soll im Glanz der 50er Jahre erstrahlen

Düsseldorf · Die Winterbeleuchtung der Königsallee soll überarbeitet werden. 2015 brachte die Beleuchtung mehr als 10.000 Euro Verlust. Basis für die neuen Pläne sind Fotos aus den 1950er-Jahren, auf denen illuminierte Bögen die Brücken überspannten.

 Im Winter 1952/1953 waren die Brücken über den Kö-Graben mit diesen Lichtbogen überspannt. Geht es nach den Plänen einer Projektgruppe der IG Kö könnten sie in Zukunft zu Weihnachten wieder so hell erstrahlen.

Im Winter 1952/1953 waren die Brücken über den Kö-Graben mit diesen Lichtbogen überspannt. Geht es nach den Plänen einer Projektgruppe der IG Kö könnten sie in Zukunft zu Weihnachten wieder so hell erstrahlen.

Foto: Stadtmuseum

Die Königsallee ist das unbestrittene Juwel der Düsseldorfer Einkaufsstraßen. Sie ist weltberühmt und ein Aushängeschild der Landeshauptstadt. Im Winter ist sie stets beleuchtet. Doch in den vergangenen Jahren war die Illumination in die Jahre gekommen. Es gab zunehmend Kritik an den Leuchten. Manche Anrainer, angeführt von Parfümeur Frank Schnitzler, machten im vergangenen Jahr den Vorschlag, die Königsallee auch im Sommer zu illuminieren. Daraufhin gab es Streit in der Interessengemeinschaft Königsallee (IG Kö) um die Neuausrichtung. Bei der letzten Vereinssitzung beschloss man nun, quasi eine Projektstudie zur neuen hellen Königsallee auf den Weg zu bringen.

Und der Kern dieser Projektidee könnte Düsseldorfs Prachtstraße in altem Glanz erstrahlen lassen. "Die Brücken über den Kö-Graben sollen neu in Szene gesetzt werden", sagt Karl-Heinz-Eiffler, Geschäftsführer der IG Königsallee. Ein erster Vorschlag knüpfe an die Brückenüberspannung aus den 1950er Jahren an, sagt Eifler. Darauf einigten sich rund 60 Mitglieder der Interessengemeinschaft vergangene Woche. Alte Aufnahmen, die heute im Düsseldorfer Stadtmuseum lagern, geben einen Einblick, wie die Kö damals illuminiert wurde. Ein Foto aus dem Winter 1952/1953 zeigt, dass alle Brücken über den Kö-Graben mit großen, mit Lampen übersäten Bögen überspannt waren, die sich in der Mitte trafen. Dort waren leuchtende Kugeln nach unten und leuchtende Sterne nach oben befestigt. Zum 150. Geburtstag der Kö schalteten die Stadtwerke eine Anzeige mit diesem historischen Motiv. Der Anzeigentext: "Licht bringt die Kö zum Strahlen. Das war schon zu den Zeiten der alten Gaslaternen im vergangenen Jahrhundert. Und auch heute sorgt die elektrische Beleuchtung Abend für Abend für den gleichen prächtigen Glanz." Darunter stand ein Glückwunsch der Stadtwerke zum Kö-Jubiläum.

Nicht allein deswegen machen sich die Kö-Anrainer nun Hoffnung, in den Stadtwerken Düsseldorf wieder einen Sponsor für die Winterbeleuchtung zu finden. Denn die kann teuer werden, ist sich Eiffler sicher. Noch wurden aber keine offiziellen Gespräche mit dem Versorger geführt.

Denn die Kosten sind bereits heute das größte Problem der Winterlichter auf der Königsallee. "Seit 2013 gehen die Einnahmen für diese freiwillige Abgabe der Anrainer zurück", sagt der IG-Geschäftsführer im RP-Interview. Die Ursachen: Unternehmen haben geschlossen, Firmen reduzierten ihre Beiträge, einige Händler zahlen weniger als die Beitragsstaffel vorsieht. Die Folge: Im Winter 2015/2016 blieb die IG Kö auf einem Minus von 10.000 Euro sitzen. Daher soll jetzt erwogen werden, diese Beiträge zu erhöhen, derzeit ist die Rede von zehn Prozent der derzeitigen Umlage. Darüber hinaus sollen Unternehmen angesprochen werden, die in der Vergangenheit zu wenig bezahlt haben, heißt es laut Sitzungsprotokoll.

Ein anderer Plan ist unterdessen vorerst vom Tisch. Der Parfümeriebetreiber Frank Schnitzler hatte vergangenes Jahr vorgeschlagen, den Kö-Graben mit einem leuchtenden, fünf Meter hohen Schiff zu erhellen. Das hatte damals zu einer großen Diskussion geführt. "Das Schiff wäre im acht Meter umfassenden Kö-Graben sehr verloren gewesen", sagt Karl-Heinz Eiffler.

Gleichzeitig halten die Kö-Anrainer an einer alten Tradition fest. "Die Beleuchtung der Bäume links und rechts des Grabens soll beibehalten werden", sagt Eiffler. Dafür wurde ein Arbeitskreis aus Johanna Kluge, Caroline te Neues, Wilfried Claßen, Philippe Frères, Frank Schnitzler und Susanne Asbrand-Eickhoff gegründet.

(tb.)
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