Düsseldorf Kö-Bogen II: Streit um Verkauf des Gründgens-Platzes
Düsseldorf · Politiker sind irritiert, dass offenbar der gesamte Gründgens-Platz verkauft werden soll. Auch weitere Details von Vereinbarungen zwischen Oberbürgermeister Geisel und den Investoren sollen bei einer Sitzung zum Kö-Bogen II heftig debattiert worden sein.
Als der Düsseldorfer Rathaus-Chef Thomas Geisel (SPD) vor wenigen Wochen das Ergebnis der Nachverhandlungen mit den Investoren für das Projekt Kö-Bogen II verkündete, war ihm der Applaus sicher: Mit 70 Millionen Euro sollte für ein städtisches Grundstück am Gustaf-Gründgens-Platz das Doppelte dessen fließen, was ursprünglich (unter der alten Stadtregierung) verhandelt worden war. Geplant ist, die Tiefgarage neu zu errichten und den Rand des Platzes nach einem Entwurf des Architekten Christoph Ingenhoven zu bebauen.
Das Machtspiel könnte aber ein Nachspiel haben. Denn bei der gestrigen Sitzung der Kleinen Kommission Kö-Bogen zeigten sich die Politiker irritiert, dass offenbar der gesamte Platz verkauft werden soll. Dem stehe ein einstimmiger Beschluss in eben dieser Kleinen Kommission entgegen - damals habe man sich parteiübergreifend gegen die Komplett-Privatisierung ausgesprochen.
Auch weitere Details der Vereinbarungen zwischen Geisel und den Investoren sollen Teilnehmern zufolge heftig debattiert worden sein. So steht die Frage im Raum, ob Geisel zugesagt hat, die Stadt werde die Oberflächengestaltung übernehmen. Die Opposition, aber auch Ampel-Politiker möchten deshalb Einblick in den Vertrag haben. Der soll bisher nicht unterschrieben sein, es gebe nur eine Grundsatzvereinbarung. "Bis es so weit ist, warte ich in Ruhe und Gelassenheit ab", sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Andere Politiker äußerten sich ähnlich.
Auch die geplante Begrünung der Gebäude war Thema. Gleich mehrere Experten für Fassadenbegrünung sollen inzwischen beauftragt sein.