Düsseldorf Klüh-Stiftung vergibt Förderpreis an Bonner Mediziner

Düsseldorf · Der mit 25.000 Euro dotierte Förderpreis der Düsseldorfer Klüh-Stiftung ist gestern in Berlin an den Bonner Depressions-Spezialisten Thomas Schläpfer verliehen worden. "Schläpfer und sein Team gehen einen neuen Weg, der Depressionspatienten eine Perspektive bietet", sagte FDP-Chef Christian Lindner, der eine Laudatio auf den Preisträger hielt. "Seine Erfolge zeigen, dass sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit auszahlt." So würden Forschung und Innovation vorangetrieben.

 Stiftungsgründer Josef Klüh (v.l.), Christian Lindner (FDP), Preisträger Thomas Schläpfer und Coordt von Mannstein (Beiratsvorsitzender Klüh-Stiftung) bei der Verleihung in Berlin

Stiftungsgründer Josef Klüh (v.l.), Christian Lindner (FDP), Preisträger Thomas Schläpfer und Coordt von Mannstein (Beiratsvorsitzender Klüh-Stiftung) bei der Verleihung in Berlin

Foto: Davids/Sven Darmer

Schläpfer ist stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn und Associate Professor an der John Hopkins University in Baltimore. Er forscht seit mehr als zehn Jahren an einem Verfahren, um bisher als therapieresistent geltenden Depressionspatienten zu helfen. "Ich bin beschämt und dankbar, dass ich diesen Preis hier heute entgegennehmen darf", sagte der Geehrte. "Der damit verbundene Geldbetrag ermöglicht uns, unsere wissenschaftliche Arbeit noch schneller voranzutreiben."

Seine Methode setzt auf die sogenannte tiefe Hirnstimulation. Bei dem Verfahren werden Elektroden in das Gehirn des Patienten eingesetzt, die mit einem Generator verbunden werden, der ähnlich einem Herzschrittmacher die elektrische Stimulation bestimmter neuralgischer Punkte im Gehirn ermöglicht. Etwa der Hälfte der Patienten konnte nachweisbar geholfen werden.

Die Klüh-Stiftung würde 1986 von Josef Klüh gegründet, dem Inhaber der Düsseldorfer Klüh Cleaning GmbH. Sie unterstützte seitdem mit rund 703.000 Euro medizinische Forschungsprojekte.

(th)
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