Fachmesse in Düsseldorf Kleine "Drupa" für den Digi-Druck
Düsseldorf · Die Fachmesse für digitales Drucken in Zeiten von iPad, Facebook und E-Book weist den Weg in ein neues Druckzeitalter. Die weltgrößte Druckmesse "Drupa" bekommt so einen Ableger. Die Messe hofft auf wirtschaftlichen Erfolg. Sie holte in nur zehn Monaten 169 Aussteller in die Hallen.
Die Messe Düsseldorf feiert ab morgen mit einer neuen Fachmesse Premiere: Die Digi Media ist der neueste Spross im Messe-Kalender. Die Fachmesse für digitales Drucken und kommerzielles Verlagswesen startet morgen für drei Tage. Thema ist das Drucken in Zeiten von E-Book, iPad, Facebook und Co. Machen gedruckte Anzeigen noch Sinn, wenn die Kunden über soziale Netzwerke auch zu erreichen sind? Welche neuen Geschäftsfelder eröffnen sich durch die neuen Technologien? Das sind die Themenfelder, zu der 169 Aussteller drei Tage informieren. Die Digi Media schlägt die Brücke zwischen den drei Medienkanälen Druck, Internet und mobiler Kommunikation. "Das spiegelt das veränderte Mediennutzungsverhalten in der Gesellschaft wieder", sagte der stellvertretende Messe-Geschäftsführer Hans Werner Reinhard gestern.
169 Aussteller aus 20 Ländern
Die Macher der Messe waren schon erstaunt: In nur zehn Monaten stellten sie die Messe auf die Beine, 169 Aussteller aus 20 Ländern machten mit. "Offensichtlich haben wir mit der Digi Media den Nerv der Zeit getroffen", sagte Reinhard gestern. Mehr noch aber scheint ein Trend der vergangenen fünf Jahre nun in einer eigenen Messe in Düsseldorf Fuß zu fassen. Der Digitaldruck mit all seinen technischen Möglichkeiten hat zudem immer neue Wege der Veröffentlichung und des Geschäfts gefunden.
Fotos werden beispielsweise heute per Internet in Bücher gebaut, bestellt, produziert und geliefert. Da war über kurz oder lang klar: Teile der Druckindustrie werden ihre eigene Messe haben.
Und was sieht man auf der Digi Media? Immer mehr Lacke, Metall und andere Effekte auf Druckprodukten. Wo eine Kette aufgedruckt ist, fühlt sich die Oberfläche rau an. Wo ein Spiegel per Papierfolie eingelegt ist, kann man wie in einen echten Spiegel hineinschauen. Oder aber täuschend echte Taufbriefe, die die Evangelische Kirche versandte. "Solch ein Mailing im Digitalzeitalter hat deutlich mehr Erfolg", sagt Bernhard Niemala, Initiator des "Innovationspreises der Deutschen Druckindustrie".
In der Kinderbuchbranche schreitet die Individualisierung immer weiter voran. Bestes Beispiel: Das 2010 mit einem "PrintStar" ausgezeichnete Kinderbuch "Hannah trifft Prinzessin Lillifee". Das Buch geht neue Wege. Texte werden mit Eigenschaften des Kindes wie beispielsweise die der Haarfarbe oder dem Namen des Mädchens angereichert. So nehmen die Kinder noch viel intensiver am Inhalt des Buches teil.