Düsseldorf Rheinkirmes ohne Füchschen-Zelt

Düsseldorf · Die Brauerei kämpft mit Verzögerungen beim Umbau ihrer Produktion an der Ratinger Straße.

 Peter König im modernisierten Sudhaus der Füchschen-Brauerei. Die schwarzen Kacheln hat er persönlich ausgesucht.

Peter König im modernisierten Sudhaus der Füchschen-Brauerei. Die schwarzen Kacheln hat er persönlich ausgesucht.

Foto: Andreas Endermann

Die Brauerei zum Füchschen verzichtet in diesem Jahr auf die Rheinkirmes - das Alt reicht nicht. Die Modernisierung der Brauanlage verzögert sich so stark, dass sich bis zum Kirmesstart am 15. Juli nicht mehr genug Bier für den Zeltbetrieb brauen lässt, zumal schon zur Fußball-Europameisterschaft mit erhöhtem Durst zu rechnen ist. Die Versorgung des Stammhauses und der 14 Partnergaststätten gehe vor, sagt Chef Peter König. "Die Kirmes schaffen wir nicht auch noch." Für den Füchschen-Chef ist das eine "Horrorgeschichte", die ihn vielfach um den Schlaf gebracht habe. Allerdings wolle er vermeiden, am Ende nicht genug Bier für die zuletzt 115.000 Gäste im "King's Palace" zu haben. "Das wäre der Albtraum."

Die Absage ist die negative Folge eines Projekts, auf das der Füchschen-Chef eigentlich sehr stolz ist: Die Hausbrauerei steht kurz vor dem Abschluss einer umfassenden Modernisierung und Erweiterung ihrer Produktion. König hatte sich dafür entschieden, der Tradition treu zu bleiben und das Bier weiter in den Räumen hinter dem Stammhaus an der Ratinger Straße brauen zu lassen, auch wenn ein Neubau im Gewerbegebiet wohl deutlich einfacher gewesen wäre. 2005 begann das Projekt mit dem Ankauf der nebenliegenden Gebäude, insgesamt hat es neun Millionen Euro gekostet. König berichtet von komplizierten Planungen auf engem Raum und vielen Vorschriften, die man beachten musste, etwa für den Lärmschutz zur 24-Stunden-Produktion umringt von Nachbarn. König ist unter anderem stolz auf das neue Sudhaus. Die Kessel sind nicht mehr aus Kupfer, sondern in modernerer Anmutung aus Edelstahl, die hohen Fenster erinnern dafür an die Vergangenheit. Und die schwarzen Kacheln, die auch in der Pariser Metro verwendet werden, hat sich der Chef persönlich ausgesucht. "Einen solchen Umbau macht man ja nur einmal im Leben." Für den neuen Gärungs- und Lagerkeller ist derweil noch viel zu tun. Er entsteht unter der nebenliegenden Bar "Meilenstein". Drei Kegelbahnen wurden dafür herausgerissen.

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Im August soll endlich alles fertig sein. Die Füchschen-Brauerei könnte dann ihre Produktion sogar von derzeit 35.000 auf 50.000 Hektoliter pro Jahr erhöhen - genug auch für die sonnigste Rheinkirmes. Bei der, so verspricht der Chef, wird man 2017 wieder dabeisein.

(arl)
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