Überraschungskonzert im Uerige-Zelt Die Toten Hosen rocken die Rheinkirmes

Überraschung auf der Düsseldorfer Rheinkirmes: Die Toten Hosen sind dort am Mittwochabend im Zelt der Hausbrauerei Uerige aufgetreten. Der letzte Auftritt der Band auf der Kirmes liegt 20 Jahre zurück.

Zwar gab es am Nachmittag eine Laune der Natur, aber dabei handelte es sich nicht um das gleichnamige neue Album der Band, sondern um Sturm und Regen. Sänger Campino hatte das Zitterspiel um Schließung und Öffnung der Kirmes aus der Nachbarschaft verfolgt und gegen 17 Uhr gesagt, man wolle den Konzertplan möglichst durchziehen.

Am frühen Abend trudelten dann die übrigen Bandmitglieder Breiti, Andi, Kuddel und Vom in Oberkassel ein. Im Bürocontainer des Uerige brachten sich die Musiker in Stimmung — und rockten dann vor erstaunten Gästen die Rheinkirmes.

Vor 20 Jahren Auftritt auf der Kirmes

Die Band spielte über eine Stunde vor vollem Haus. Rund tausend Fans drängten sich im Uerige-Zelt - und weitere tausend standen vor der Absperrung auf dem Kirmes-Platz. Zwei Mal versuchte die Band, die Bühne zu verlassen - und beide Male holte das Publikum sie unter Absingen von Fußball-Fangesängen wieder zurück. Die Hosen spielten alle ihre großen Hits und ein paar Songs aus der ganz alten Zeit im Ratinger Hof. "Das trennt die Spreu vom Weizen", rief Campino. Mit "You'll never walk alone" endete das fröhliche Überraschungskonzert gegen 21:50 Uhr.

Toten Hosen spielen im Uerige-Zelt auf der Rheinkirmes 2017
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Toten Hosen spielen im Uerige-Zelt auf der Rheinkirmes 2017

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Foto: Anne Orthen

Für die Toten Hosen war der Auftritt auf der Kirmes eine Rückkehr. Vor mehr als 20 Jahren waren sie dort bereits einmal aufgetreten. Das Gastspiel am Mittwoch wurde am Rosenmontag im Uerige verabredet. Dort stehen einige Bandmitglieder traditionell am Rosenmontag auf dem Balkon und schauen sich von dort den Zug an. "Fortuna Düsseldorf, die DEG und Uerige — das ist für uns das Düsseldorfer Bermudadreieck", haben die Hosen einmal erklärt.

Kennzeichnend für die lange Freundschaft mit der Brauer-Familie Schnitzler ist, dass Geld in ihr keine Rolle spielt. Man kennt sich seit rund 30 Jahren. Ehrenbaas Josef Schnitzler, Vater des heutigen Hausherrn Michael, stellte der Band ganz am Anfang packenweise Bierdeckel zur Verfügung, die als Eintrittskarten verwendet werden konnten. Seitdem gehört "dat leckere Dröppke" zur Bordapotheke auf Tourneen, wurde für After-Show-Partys in alle Welt transportiert.

Im Uerige fanden Kartenvorverkäufe für Konzerte statt, zuletzt gab es dort die neue CD schon um Mitternacht — Autogrammstunde inklusive. Michael Schnitzler gratulierte den Hosen zum 30-Jährigen mit einer Sonderedition hausgebrannten Wodkas, die es nirgends zu kaufen gibt. Die Hosen wiederum standen überraschend vor dem Standesamt und sangen auf der Inselstraße eine abgewandelte Version von "Alles aus Liebe", als Michael Schnitzler seine Simone heiratete.

(hpaw)
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