Auf der Kirmes werden Träume wahr — und zwar nicht nur die vom Fliegen auf der Konga-Schaukel. Auch jegliche materielle Wünsche gehen hier in Erfüllung — mit der nötigen Portion Glück und ein bisschen Kleingeld. Alles, was es braucht, ist ein bisschen Geduld an der Losbude. Zur Not auch an mehreren Tagen hintereinander. Und dann regnet es Preise.

Für die ganz kleinen besteht das größte Glück der Erde selbstverständlich wahlweise in einem rosaglitzernden Plüscheinhorn oder einer Spielzeug-Bazooka. Sehr beliebt sind aber auch die Plüsch-Minions, bebrillte Wesen von Form und Farbe einer Überraschungsei-Plastikverpackung, in der Regel mit Latzhose bekleidet.

Erwachsene Plüschfans freuen sich vielleicht eher über ein Kissen in Donut-Form (mit Glasur und Streuseln). Oder vielleicht am Trostpreis in Form eines Kothaufen-Kissens?

Es gibt aber auch praktische Gewinne auf der Kirmes. Die stehen meistens ein bisschen verschämt in der zweiten Reihe, und man braucht deutlich mehr Punkte als für die Plüschtiere, um sie einzuheimsen. Ob Sandwich-Toaster oder Kaffeeservice, Laserdrucker oder Karaoke-Maschine, Fernsteuer-Drohne oder Teleskop — an vielen Buden wäre eine komplette Einrichtungs-Erstausstattung mit vielen unterhaltsamen Gegenständen zu bekommen.

Aber seien wir ehrlich. In Wirklichkeit wollen wir doch alle nur eins: den riesigen weißen Plüschtiger für 24.000 Punkte mit nach Hause nehmen. Wir wollen neben ihm auf dem Sofa sitzen, ihn streicheln und uns vorstellen, er würde für uns durch Reifen springen. Zwei Mal ist er bei der Rheinkirmes 2017 angeblich schon mit jemandem nach Hause gegangen — für 24.000 Lospunkte! Egal, wer der Gewinner ist — er erlebt es. Das wahre Kirmesglück.