Brauerei in Düsseldorf Füchschen ist gegen Kirmes-Ersatzbier
Düsseldorf · Die Brauerei will ihr Bier nicht fremdbrauen lassen. Weil es einen Engpass beim eigenen Gestensaft gibt, wird es deshalb in diesem Jahr kein Füchschen-Zelt auf der Kirmes geben.
"Bier braucht Heimat" ist ein alter Werbespruch und er findet vor allem da Anwendung, wo ein Bier eine regionale Spezialität ist. Das gilt für das Altbier allemal, speziell für das Bier der sogenannten Hausbrauereien. Deswegen verzichtet Peter König in diesem Jahr lieber auf seinen Kirmesauftritt, als die Ration Alt für den Rummelplatz (900 Hektoliter) ausnahmsweise im Lohnbrauverfahren an anderer Stelle produzieren zu lassen. "Das kommt überhaupt nicht in Frage", sagt der Gastronom aus der Altstadt.
Neun Millionen Euro hat König in den vergangenen elf Jahren in seine Brauerei investiert. Die Baumaßnahmen sind noch nicht beendet, bis September wird es dauern, bis alles fertig ist. Die großen Behälter für den Gärkeller werden beispielsweise erst Ende März geliefert, vier Wochen später als geplant. König schafft es in dieser Zeit, seinen Ausschank und die 14 Partnergaststätten zu beliefern, bei den Getränkehändlern kann es schon eng werden. Für König ist das Lohnbrauverfahren in diesem "engen" Jahr aber keine Alternative. "Ich glaube nicht, dass wir da unsere Qualität halten können", sagt er. Man könne das Wasser über Filter beeinflussen, dies sei machbar, aber ansonsten müssten die Prozesse und Handgriffe bis zur Abfüllung eingefahren sein. Es sei auch keine Option, die eigenen Brauer in eine andere Brauerei zu schicken. "Nein, wir produzieren nur hier."
Die Fassabfüllung hat König modernisiert, sie findet an der Ratinger Straße statt. Die Flaschenabfüllung lässt Peter König wie seine Kollegen Karl-Heinz Gatzweiler (Zum Schlüssel) und Hans-Peter Schwemin (Kürzer) extern erledigen.
Wie heikel das Fremdbrau-Thema ist, zeigte im vorigen Jahr eine Diskussion um den "Schlüssel". Gatzweiler räumte ein, dass er "im Notfall" bei Sünner in Köln-Kalk brauen lassen kann. Dies sei aber nur einmal der Fall gewesen. Lediglich die Hausbrauereien Uerige und Schumacher lassen alle Produktionsschritte im Stammhaus erledigen.