Düsseldorf Kirchen laden zum Erntedankfest

Düsseldorf · Mit dem Erntedankfest wird an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur erinnert. Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen.

 Mit Hilfe einiger Eltern und Kinder bereitet Pfarrer Kay Faller (im Hintergrund) in der Stephanuskirche den Erntedank-Gottesdienst vor. Strohballen schmücken den Altarraum und die Kinder bringen Gaben von Zuhause mit.

Mit Hilfe einiger Eltern und Kinder bereitet Pfarrer Kay Faller (im Hintergrund) in der Stephanuskirche den Erntedank-Gottesdienst vor. Strohballen schmücken den Altarraum und die Kinder bringen Gaben von Zuhause mit.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Am ersten Sonntag im Oktober feiern evangelische und katholische Christen traditionell das Erntedankfest. Dann werden die Altäre in den Kirchen mit den Früchten des Feldes festlich geschmückt. Viele Gemeinden verkaufen danach die Lebensmittel für einen guten Zweck oder geben sie an Bedürftige weiter. Häufig wird der Tag mit einem Familiengottesdienst gefeiert. In den Predigten und Gebeten kommt der Dank für die Erntegaben zum Ausdruck. Oft spielen die Themen Umweltschutz, Gentechnik und Verschwendung von Lebensmitteln eine wichtige Rolle.

"Durchschnittlich wirft jeder Deutsche 80 Kilo Lebensmittel im Jahr weg, während eine Milliarde Menschen hungern. Wir tragen die Verantwortung für eine gerechtere Verteilung und sollten diese Ungerechtigkeit nicht einfach hinnehmen", sagt Pfarrer Kay Faller von der evangelischen Stephanuskirche an der Wiesdorfer Straße. Dort wird am Sonntag um 10.30 Uhr ein Familiengottesdienst gefeiert, der von den Kita-Kindern mitgestaltet wird. Diese spielen die biblische Geschichte von der Heiligen Elisabeth von Thüringen nach, die sich für die Speisung Armer eingesetzt hat, an diese Menschen Brot verteilte. Nach dem Gottesdienst werden in der Stephanus-Gemeinde die Erntegaben versteigert. Der Erlös kommt in einen Fond, der Bedürftige im Stadtteil unterstützt, damit sie beispielsweise an Ausflügen teilnehmen oder einen Kindergeburtstag feiern können. Die Konfirmanden verkaufen zudem Brote für das Hilfswerk "Brot für die Welt", die vom Unternehmen "Der Stadtbäcker" gestiftet werden. Brot spielt am Sonntag aber auch in vielen anderen Gemeinden eine wichtige Rolle. 20 Konfirmanden dürfen beispielsweise am Samstag in der Terbuyken-Backstube Brote backen, die nach dem Sonntags-Gottesdienst um 11 Uhr in der evangelischen Matthäikirche an der Lindemannstraße verkauft werden.

Häufig wird am Erntedankfest auch das Miteinander und das Teilen der Speisen mit gemeinsamen Essen und Feiern gepflegt. Der Begegnungskreis der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Angermund zum Beispiel lädt im Anschluss an die Sonntagsmesse gegen 12 Uhr neben der Kirche in der Graf-Engelbert-Straße zur Kartoffelsuppe ein; die Kinder dürfen Stockbrote rösten. In die Lambertus-Basilika am Stiftsplatz werden um 10.30 Uhr Kleinkinder zu einem gesonderten Kleinkinder-Gottesdienst in die St. Josephs-Kapelle begleitet. Anschließend treffen sich dann alle Gottesdienstteilnehmer im Lambertushaus im Kirchencafé oder der Kinderkiste zum geselligen Beisammensein.

Die Kirchengemeinden in Urdenbach feiern mit einem ökumenischen Familiengottesdienst um 11 Uhr in der Evangelischen Kirche Urdenbach, Urdenbacher Dorfstraße 15, das Erntedankfest. Um 14 Uhr beginnt ein Erntedankfestumzug, der inzwischen über die Grenzen Düsseldorfs bekannt ist. Bis zu 20.000 Zuschauer säumen die Straßen des Ortes, um den "Gemüseumzug" zu sehen.

(brab)
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