Oberbilk Kirche und Gericht einigen sich im Kreuz-Streit

Düsseldorf · Das Kreuz aus dem alten Schwurgerichtssaal im ehemaligen Landgericht wird künftig seinen Platz im Dienstzimmer des Präsidenten des Landgerichts, Heiner Blaesing, haben. Sobald es restauriert ist, wird es dort aufgehängt. Das teilten die Gerichtspräsidenten nach einem Gespräch mit Stadtdechant Rolf Steinhäuser und Superintendent Ulrich Lilie mit.

 Im Kreuz-Streit hat es eine Einigung gegeben.

Im Kreuz-Streit hat es eine Einigung gegeben.

Foto: Bretz

"Die Entscheidung, wo das Kreuz hängt, liegt beim Gerichtspräsidenten als Hausherrn. Ich halte das Dienstzimmer des Präsidenten für einen hervorgehobenen, würdigen Ort", sagte Steinhäuser unserer Zeitung. Er habe sich zwar auch vorstellen können, dass das christliche Symbol im Foyer des neuen Justizzentrums an der Werdener Straße hängen könnte, aber gegen die jetzige Lösung sei nichts einzuwenden, weil sie repräsentativ sei.

Das Dienstzimmer als Standort des Kreuzes sei von vornherein im Gespräch gewesen, berichtete Lilie auf Anfrage unserer Zeitung. Diesen Ort könne niemand als unangemessen ablehnen. Würde das Kruzifix jedoch im öffentlichen Foyer hängen, hätten Richterorganisationen möglicherweise dagegen klagen können, weil sie die Neutralität des Gerichtes verletzt gesehen hätten. "Ein langwieriger Klageweg und möglicherweise die Anordnung, das Kreuz zu entfernen, wäre der Sache nicht dienlich", so Lilie.

Wichtiger als der Standort des Kreuzes ist für den Superintendenten, dass über den Stellenwert des Christentums im demokratischen Staat und bei der Rechtsprechung öffentlich diskutiert worden sei. Es sei deutlich geworden, dass der Staat ein christliches Fundament brauche.

Lilie und Steinhäuser begrüßen auch, dass die Gerichtspräsidenten einen ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung des Zentrums in der Christuskirche wünschen. Zu diesem Gottesdienst laden Kirche und Gerichte gemeinsam ein.

(RP)
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