Düsseldorf Kinder sammeln mehr als 8000 Euro Spenden

Düsseldorf · Die Stadt bedankte sich bei 110 Schülern, die sich an der Aktion "Sammeln statt Gripschen" beteiligt haben.

 Die Kinder freuten sich über ihren halben Weckmann - den sie im Rathaus von Oberbürgermeister Thomas Geisel bekamen.

Die Kinder freuten sich über ihren halben Weckmann - den sie im Rathaus von Oberbürgermeister Thomas Geisel bekamen.

Foto: Andreas Endermann

Dankesagen wollte Oberbürgermeister Thomas Geisel gestern den Kindern der Stadt. Und zwar dafür, dass sie 8380,57 Euro für andere Kinder gesammelt haben - und damit 3000 Euro mehr als 2014. "Ihr seid heute die Wichtigsten", begrüßte Geisel seine kleinen Gäste. Rund 110 Schüler waren zum Empfang ins Rathaus gekommen - stellvertretend für alle Sammler, die an der Aktion "Sammeln statt Gripschen" beteiligt gewesen waren. Das Geld geht an verschiedene Projekte für bedürftige Kinder aus aller Welt.

Zehn weiterführende Schulen und ein Kindergarten haben sich 2015 an der Sammelaktion beteiligt. Vom 23. Oktober bis Ende November waren die Kinder unterwegs, um bei Verwandten, Nachbarn oder Passanten nach Spenden zu fragen. "Die Kinder und Jugendlichen zeigen mit ihrem Engagement Solidarität mit denjenigen, die mit weit weniger auskommen müssen. Damit sind sie Vorbild für uns", sagte Thomas Geisel.

Projektpartner wie Awo International, Futuro Sí, Misereor, die Niclas-Stiftung und die Peter-Hesse-Stiftung bekommen das Geld, das ausschließlich für Projekte, die Kinder und Jugendliche unterstützen, verwendet wird. Zur Belohnung gab es vom Oberbürgermeister höchstpersönlich einen halben Weckmann. "Der ist halb, weil es das Teilen symbolisieren soll", erklärt Max, elf Jahre alt.

Ihm hat das Sammeln Spaß gemacht und er wollte unbedingt mitmachen. "Mir tun die Kinder leid", sagt der Schüler des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums über diejenigen, für die das Geld verwendet wird. Die Düsseldorfer Schüler sind sich bewusst, für wen sie sammeln. "Einige der Kinder müssen arbeiten", erzählen Naomi (12) und Lucia (11) - ebenfalls Schülerinnen an dem Gymnasium. "In Deutschland haben wir Kinder alle sehr viel Geld, in andern Ländern ist das nicht so", sagt Naomi.

Sie hätten meist zusammen in der Nachbarschaft oder der Nähe der Schule gesammelt. Jeder von ihnen habe eine Sammelbox im Unterricht bekommen und entscheiden dürfen, ob er sammeln möchte, berichteten die Kinder.

Schön finden sie, dass sie auch einmal ins Rathaus dürfen, sagt Lucia und freut sich über Kakao und Kuchen, den es anschließend im Rathauskeller gibt. Für die anwesenden Erwachsenen ist klar: Frühes soziales Engagement ist wichtig. "Ich rede zuhause mit meiner Tochter viel darüber. Auch über das Thema Flüchtlinge", sagt Florenza Goanta. Ihre Tochter Ellenie sang gestern mit dem Kinderchor der Clara-Schumann-Musikschule für die sammelnden Kinder. Auch für Klaus Krischker von der Gemeinschaftsschule Benrath ist es wichtig, das Kinder früh damit konfrontiert werden. "Kinder haben ein gutes Herz", sagt der Projektleiter.

(RP)
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