Düsseldorf Kinder begrüßen Nikolaus am Burgplatz

Düsseldorf · Bäckermeister Josef Hinkel spielte beim traditionellen Nikolausfest zum ersten Mal den Heiligen. Er wurde von einem Löschboot der Düsseldorfer Feuerwehr zum Burgplatz gebracht.

 Der Nikolaus nahm Juri (3) kurzerhand auf den Arm.

Der Nikolaus nahm Juri (3) kurzerhand auf den Arm.

Foto: HJBA

Sophie und Lea stehen mit großen Augen am Rheinufer und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Ist er das", fragt Sophie ihre Schwester. "Da hinten auf dem roten Boot, das muss er doch sein". Lea krallt sich am Zaun fest, der sie vor dem Fall in den Rhein schützen soll, und zieht sich ihre rote Strickmütze etwas tiefer ins Gesicht. Dann lächelt sie. "Ja, ich glaube schon", sagt sie. "Das ist der Nikolaus."

Lea und Sophie standen am Sonntagmorgen wie viele andere Kinder mit ihrer Familie am Burgplatz, um den bärtigen Heiligen beim traditionellen Nikolausfest von Stadt und katholischer Kirche zu begrüßen. Dabei hatte sich der Kirchenpatron in diesem Jahr einen ungewöhnlichen Anreiseweg ausgeguckt. Er wurde von einem Löschboot der Düsseldorfer Feuerwehr zum Burgplatz gebracht. "Die Idee liegt nahe", sagt Stadtdechant Ulrich Hennes, der den mit Hirtenstab ausgestatteten Bischof am Rheinufer begrüßte. "Der heilige Nikolaus ist auch der Schutzpatron der Seeleute. Ich freue mich, dass uns die Feuerwehr dabei geholfen hat, diesen Umstand einmal hervorzuheben. Die Stadt hat uns damit ein wunderbares Geschenk gemacht".

Neben dem großzügigen Heiligen, der in diesem Jahr zum ersten Mal von Bäckermeister Josef Hinkel gespielt wurde, waren Klärchen, Jonny und Erik für die Kinder die wohl größte Attraktion. Das Eselpaar und der Schafbock ließen sich ohne jeden Widerstand streicheln und herzen. "Für die Kleinen ist das hier wirklich schön", sagt Norman Dzeik, der mit seiner Familie zum Burgplatz gekommen war. "Das hier ist gelebte Brauchtumspflege. Wenn wir nachher gehen, sind wir alle gleich in weihnachtlicher Stimmung." Neu-Nikolaus Hinkel ging ganz in seiner ungewohnten Rolle auf. "Ich finde es toll", sagt der Bäckermeister, der die Aufgabe von Pater Wolfgang Sieffert übernommen hat. "Ich mag es ja mit Kindern zu arbeiten. Und die Resonanz ist großartig." Zu den Gründen: Es sei ja bekannt, dass ihm an der Brauchtumspflege gelegen ist.

Nach der Begrüßung am Rheinufer zogen der Nikolaus und sein Gefolge in die Lambertuskirche weiter, wo der Stadtdechant einen Familiengottesdienst abhielt. Danach ging es zu einem Empfang ins Rathaus.

(RP)
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