Düsseldorf Katzen sollen zwangskastriert werden

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf will Tierbesitzer, deren Hauskatzen auch draußen frei rumlaufen, dazu verpflichten, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Nur so könne die Zahl der kranken Katzen in Düsseldorf verringert werden. Tierschützer sind dafür.

Nur durch konsequente Katzen-Kastration kann der steigenden Zahl kranker und leidender Tiere entgegengewirkt werden - das soll nun auch in Düsseldorf gelten. Landesweit wird das Thema kontrovers und heftig diskutiert. In Düsseldorf kann die Stadtverwaltung mit ihrem Vorstoß zumindest auf die Unterstützung des Tierschutzes rechnen. Tierschützer fordern schon lange, Katzenbesitzer zur Kastration ihrer freilaufende Tiere zu verpflichten.

"Unkastrierte Freigängerkatzen nehmen zwangsläufig Kontakt mit freilebenden Katzen auf, so dass die fortlaufend zum Vermehrungsgeschehen beitragen", heißt es in der Vorlage des Veterinäramtes, über die am Mittwoch der Ordnungs- und Verkehrsausschuss beraten soll, und die in weiten Teilen wortgleich mit einem Rundschreiben des Ministeriums ist. Die Population der freilebenden, verwilderten Hauskatzen regele sich nicht, wie bei echten Wildtieren auf natürliche Weise, und wegen fehlender Impfungen und anderer tierärztlicher Versorgung verbreiteten sich Krankheiten unter diesen Tieren rasend schnell.

Kastrierte Katzen müssen gekennzeichnet werden

In Düsseldorf gingen mehrere Gebiete, in denen es eine große Zahl "freilebender Katzen mit Schmerzen, Leiden oder Schäden" festgestellt worden seien, ineinander über. Deshalb empfiehlt das Veterinäramt im Sinne des Landestierschutzgesetzes, die ganze Landeshauptstadt zur Katzenschutzzone zu erklären. Das bedeutet für Katzenhalter, dass sie ihre so genannten Freigänger kastrieren lassen und die Tiere kennzeichnen müssen - damit die Kastrationspflicht auch nachprüfbar sei. Um ausgesetzte oder verwilderte Tiere kümmert sich der Tierschutz wie bisher - nur dass dessen Maßnahmen allein angesichts der vielen nicht kast-rierten Freigänger bislang wirkungslos blieben.

Das soll in zehn Jahren anders sein. Das Veterinäramt will es dann überprüfen - und die Schutzzone aufheben, wenn sich die Voraussetzungen dafür erledigt haben.

(sg)
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