Düsseldorf Vier Verkleidungen für vier Generationen

Düsseldorf · Neben den unverwüstlichen Klassikern Prinzessin, Cowboy und Indianer beeinflussen aktuelle Kinofilme die Kinder-Kostümwelt. In diesem Jahr dominieren Star-Wars-Artikel und Kostüme zum Disney-Film "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren" das Angebot.

Diese Kostüme gefallen den Düsseldorfern - je nach Generation
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Darauf stehen auch die beiden Schwestern Violet (vier Jahre) und Rosa (drei Jahre). Sie würden sich gerne als Elsa die Eisprinzessin verkleiden. "Die Figur kennen sie aus dem Kindergarten, denn den Film haben sie noch gar nicht geschaut", sagt Mutter Simone Wagner.

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Das sind die kreativen Kostüme in Düsseldorf

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Foto: Ines Räpple

Eigentlich wollte sie zusammen mit Freundin Sonja Rosenkranz bei Deiters für sich eine Verkleidung aussuchen, aber zum Spaß dürfen die Mädchen erst einmal ihr Traumkostüm (34,95 Euro) anprobieren. Gekauft wird diese später aber nicht. "Wir verwenden die Feenkostüme aus dem letzten Jahr und kaufen jetzt nur Leuchtstäbe dazu." Die Schwestern sind damit völlig zufrieden und hängen brav die Elsa-Kostüme zurück.

Als Pandabär ist Laurenz Jochheim mit seinem Freund Malte in diesem Jahr im Karneval unterwegs. Für das einteilige Plüschkostüm (49,95 Euro) hat sich der 16-Jährige vor allen Dingen entschlossen, da dieses schön warm ist, denn gefeiert wird meistens auf der Straße. "Für den Panda brauche ich auch keine lästigen Accessoires mitschleppen und habe es schnell angezogen", sagt der Schüler. Ein weiterer Vorteil sei die Bewegungsfreiheit. "Darin kann ich gut tanzen, das ist wichtig." Für Laurenz zählt aber auch, dass Freundin Lisa das Kostüm gefällt. "Sie findet mich darin süß."

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Im vergangenen Jahr war er noch als Jet-Pilot unterwegs und lag damit voll im Trend - was ihm aber nicht gefiel. "Davon gab es einfach zu viele." Tierkostüme sind zwar auch seit Jahren sehr beliebt, aber Laurenz setzt dort auf die angebotene Vielfalt. "Als Gorilla würde ich mich aber nicht verkleiden wollen und auch Clown kommt für mich nicht in Frage."

Kostüme für Berufe wie Polizist, Koch, Arzt und Stewardess sind ungebrochen bei kleinen Kindern und Erwachsenen beliebt. Christoph Donner hat dennoch gezögert, sich für das Kardinalskostüm (44,95 Euro) zu entscheiden. Der 46-Jährige hat eine Klosterschule besucht und tut sich deshalb schwer, Spaß mit der Religion zu treiben. Aber letztendlich haben die Vorteile des Gewandes überzeugt. "Es ist leicht, ich kann es gut transportieren, es ist nicht zu warm und es passt mir." Letzteres ist keine Selbstverständlichkeit, denn Donner ist 2,01 Meter groß. "Im vergangenen Jahr war ich als Wikinger unterwegs und da war doch alles zu kurz und meine Frau besteht nun auf eine neue Verkleidung."

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Aber auch die beiden Töchter von Christoph Donner haben Wünsche angemeldet. "Ich soll auch einmal lustig aussehen, lautet der Auftrag", sagt Donner. Und so entscheidet er sich noch für ein dunkelrosafarbenes plüschiges Drachenkostüm.

Marlies Halwas verkleidet sich gerne und möchte dabei originell aussehen. "Ich richte mich bei der Kostümwahl aber nicht nach der aktuellen Mode, sondern nach dem Zweck, denn ich wirke seit Jahren bei der Frauensitzung der katholischen Frauengemeinschaft in St. Josef Rath mit", sagt die 75-Jährige. Dort stand sie beispielsweise schon als Clown oder Dompropst auf der Bühne. Kostüme dafür werden aber nicht gekauft, sondern zusammengeliehen und durch selbst gebastelte Accessoires ergänzt. "Wie das geht, habe ich von klein auf gelernt, denn wir waren sieben Kinder und meine Eltern hatten nur wenig Geld. Da wurde schon einmal aus einem Trauerflor ein Katzenschwanz und aus einem Faltenrock, an den wir Spitzenbänder nähten, ein Westernkleid." So ist auch das aktuelle Schneiderinnengewand entstanden. Dafür hat Marlies Halwas ein Maßband zum Stirnband umfunktioniert.

(RP)
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