Streiterei in Düsseldorf "Venetienclub keine Plattform für politische Ambitionen"

Düsseldorf · Nach dem Zoff im Düsseldorfer Venetienclub um den Austritt der früheren Präsidentin Angela Erwin nimmt nun der Verein Stellung. In ihrer Mitteilung betonen die Karnevalistinnen, dass das Ausschlussverfahren sich auf interne Angelegenheiten bezieht. Politische Ambitionen steckten nicht dahinter.

Das ist der Venetienclub in Düsseldorf
Infos

Das ist der Venetienclub in Düsseldorf

Infos
Foto: Bretz, Andreas

Seit der jüngsten Sitzung des Venetienclubs hängt dort der Haussegen schief. Mit ihrem Austritt wollte Erwin ihrem möglichen Ausschluss aus dem Verein zuvorkommen. Fast alle Mitglieder hatten dafür gestimmt, ein Ausschlussverfahren gegen die frühere Präsidentin einzuleiten.

Zunächst waren die Gründe für die Streiteien unbekannt. Kenner des Venetienclubs wollen einen politischen Konflikt als Auslöser für die Unstimmigkeiten sehen. Demnach haben Angela Erwin und Geschäftsführerin Heidrun Leinenbach beide politische Ambitionen in der CDU - mit unterschiedlichem Erfolg. Leinenbach hatte im Sommer als Kreisvorsitzende kandidiert. Das war von den Unterstützern von Amtsinhaber Thomas Jarzombek, zu denen Erwin zählt, als Kampfansage gewertet worden. Doch Leinenbach erhielt schließlich nur knapp 20 Prozent der Stimmen. Erwin wurde Jarzombeks Stellvertreterin.

Am Dienstag erklärte der Verein schließlich, sich von diesen Spekulationen zu distanzieren. "Wir betonen, dass unsere Geschäftsführerin Heidrun Leinenbach niemals den Venetienclub als Plattform für politische Ambitionen genutzt hat." Oberstes Ziel der Venetien sei es, Karneval in Düsseldorf zu leben und zu feiern und das Brauchtum zu fördern. "Wir sind ein Karnevalsverein und keines unserer Mitglieder wird den Venetienclub als Plattform für private und berufliche Ambitionen nutzen", heißt es weiter.

Der Zoff unter den ehemaligen Venetien hatte erste Konsequenzen nach sich gezogen: So trat Giuseppe Saitta als starker Sponsor ab und auch als Ehrenmitglied aus dem Club aus. Auch er war der Ansicht, dass der Verein von Geschäftsführerin Heidrun Leinenbach für andere Zwecke genutzt werde.

Auch zum Thema Sponsoring nahm der Verein Stellung. "Wir möchten betonen, dass wir als Venetienclub nie besser aufgestellt waren als heute, und das nicht nur finanziell. Wir sind sehr dankbar, dass uns unsere Sponsoren auch bereits für die kommende Session ihre Unterstützung zugesagt haben."

(isf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort