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Nach Absage am Rosenmontag Sechs Tage bis zum Düsseldorfer Sonntags-Zoch

Düsseldorf · In der Wagenbauhalle wird letzte Hand angelegt, das Sicherheitskonzept ist fertig für den nachgeholten Zug von Rosenmontag am kommenden Sonntag. Der Burgplatz wird videoüberwacht, Frauen protestieren im Zug gegen Übergriffe wie zu Silvester.

Jochen Bolten (l.) und Michael Schmidt von der KG "De Jecke Puppekööp" beseitigen Schäden, die der Regen am Rosenmontag bei der Aufstellung der Wagen vor dem Rathaus verursacht hat.

Jochen Bolten (l.) und Michael Schmidt von der KG "De Jecke Puppekööp" beseitigen Schäden, die der Regen am Rosenmontag bei der Aufstellung der Wagen vor dem Rathaus verursacht hat.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Das hat es im Karneval noch nicht gegeben: Nicht nur, dass der WDR den Zug in Düsseldorf am 13. März komplett überträgt (sonst konkurriert er stets mit dem in Köln um den Sendeplatz), aus der Domstadt kommenden sogar Tausende Jecken und Gardisten flussabwärts, um mitzuschunkeln. In der Nachtresidenz wird ab dem späten Nachmittag eine "Kölsche After-Zoch-Party" gefeiert. Jecke Völkerverständigung. So gesehen hat es doch etwas Gutes, dass der Rosenmontagszug am 8. Februar wegen einer Sturmwarnung in Düsseldorf abgesagt wurde.

Um 11.30 Uhr startet der Zoch am kommenden Sonntag — und in der Wagenbauhalle am Steinberg laufen die letzten Vorbereitungen. Kamelle werden sortiert, die bereits fertigen Wagen der Gesellschaften aktualisiert, Jacques Tilly arbeitet — wie immer streng geheim — an den Mottowagen. Einige waren bereits am 8. Februar vor dem Rathaus zu sehen, andere kommen aktuell hinzu. Tillys Wagen zu den sexuellen Übergriffen auf Frauen in Köln und Düsseldorf fährt wieder mit, begleitet vom Gleichstellungsbüro der Stadt und der Frauenberatungsstelle als Fußgruppe.

 Mit diesem Wagen thematisiert Jacques Tilly die Silvester-Übergriffe auf Frauen. Er ist am Sonntag wieder dabei.

Mit diesem Wagen thematisiert Jacques Tilly die Silvester-Übergriffe auf Frauen. Er ist am Sonntag wieder dabei.

Foto: Andreas Bretz

Für Frauen, die Opfer sexueller oder gewaltsamer Übergriffe werden, ist erneut ein "Security Point" eingerichtet. Er ist Teil des Sicherheitskonzepts, das den besonderen Bedingungen des Rosensonntags angepasst wurde. Die Schilder, die auf die polizeiliche Videobeobachtung am Burgplatz und auf der Kurze Straße hinweisen, sind abgeklebt. Die Kameras, die für den Straßenkarneval installiert wurden, sind derzeit nicht in Betrieb. Am Rosensonntag werden sie wieder scharf geschaltet. "Wir werden auch die zusätzliche Wache am Burgplatz wieder einrichten", sagt Polizeisprecher Andreas Czogalla. Auch die war nach den Silvesterübergriffen für den Straßenkarneval ins Sicherheitskonzept aufgenommen worden.

In der Wache, die an der Ecke Marktstraße/ Burgplatz in einem Rathausflügel untergebracht ist, besteht die Möglichkeit, Straftaten anzuzeigen. Bei der Premiere war sie nicht übermäßig frequentiert — die meisten Anzeigen wurden in der Altstadtwache erstattet —, aber die Polizei will das zusätzliche Stück Sicherheitsgefühl nicht sofort wieder streichen. Deshalb wird auch die Freitreppe von der Polizei beleuchtet, und Beamte werden mit mobilen Kameras unterwegs sein. "Wir behalten das gesamte Programm, wie wir es im Karneval gefahren haben, bei", sagt Czogalla.

So steht es auch im Sicherheitskonzept, das das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) Polizei und Feuerwehr vorgelegt hat. Rund 85 Prozent davon stammen aus dem ursprünglichen Konzept. "Aber der Nachholtermin ist eine neue Veranstaltung und braucht deshalb ein eigenes Konzept", sagt Sven Gerling vom CC. Weil der Zug am Sonntag früher startet als für Rosenmontag geplant, weil es kein Glasverbot in der Altstadt, aber dafür eine neue Verkehrssituation am Bilker Bahnhof gibt, seien einige Modifikationen notwendig gewesen. Am Dienstag, hofft der Organisationsleiter des CC, könnte die Genehmigung von der Stadt erteilt werden. Gleich geblieben ist im Sicherheitskonzept die Sturmklausel. Bei Windstärke 8 wird der Zug abgesagt. Aber das, sagt Gerling, müsste schon mit dem Teufel zugehen.

Das CC hofft nach Auskunft von Sprecher Peter Suchand auf eine Million Zug-Zuschauer. Auch wenn der Termin außerhalb der Session liegt, bittet das CC die Besucher darum, sich kreativ zu verkleiden.

(RP)
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