Rosenmontagszug abgesagt Warum die "Abtwiler Gnomen" besonders enttäuscht waren

Düsseldorf · Für rund 30 jecke Schweizer sollte der Rosenmontagszug ein Höhepunkt in ihrer karnevalistischen Laufbahn werden. Doch dann wurde der Zug abgesagt. Wir haben mit den "Abtwiler Gnomen" gesprochen.

Die "Abtwiler Gnomen", eine Maskenclique aus der Schweiz.

Die "Abtwiler Gnomen", eine Maskenclique aus der Schweiz.

Foto: Sabine Kricke

Es sollte eine jecke Fahrt zu ihrem 20-jährigen Jubiläum werden, stattdessen fiel für knapp 30 Schweizer Karnevalisten ihre langersehnte Fahrt ins närrische Rheinland ins Wasser. Manuela Koster kann es auch am Nachmittag immer noch nicht so recht fassen. "Wir haben uns schon seit Monaten auf diesen Tag gefreut", erzählt die junge Frau aus Abtwil, eine schweizer Ortschaft im Kanton St. Gallen.

 Mit knapp 30 Jecken sind die Schweizer angereist.

Mit knapp 30 Jecken sind die Schweizer angereist.

Foto: Sabine Kricke

Seit 1995 gibt es die "Abtwiler Gnomen" bereits. Eine Gruppe von Jung und Alt, die sich jedes Jahr aufs Neue ins schweizer Karnevalsgetümmel stürtzen. Und dabei tragen die Jecken in jedem Jahr das gleiche Kostüm - denn das hat Tradition. "Unsere Kostüme stammen aus einer schweizer Sage. Wir sind sozusagen Waldgnome", erzählt Koster. Auf ihrer Website dokumentieren die jecken Schweizer ihre Sessionen.

Besonders stolz ist sie auf die handgeschnitzten Masken, die jedes Mitglied trägt. "Die Frauen tragen fröhliche Masken mit einem freundlichen Gesicht und einem Lächeln und die Männer tragen die bösen Masken, mit fiesen Zähnen und bösem Blick", sagt die Abtwilerin. An unzähligen Karnevalszügen in über 47 Umzugsorten war die Maskenclique schon unterwegs. "Dieses Jahr wollten wir etwas ganz besonderes erleben und sind deshalb nach Düsseldorf gefahren. Das Geld für diese Fahrt ist auf unserer Jubiläumsfeier zusammengekommen", erzählt Koster.

Die Masken sind alle handgeschnitzt: Die Männer tragen die Bösen, die Frauen die Guten.

Die Masken sind alle handgeschnitzt: Die Männer tragen die Bösen, die Frauen die Guten.

Foto: Sabine Kricke

Dass ausgerechnet diese Fahrt ins Wasser fällt und der Rosenmontagszug, auf den sich die rund 30 Gnome gefreut haben, ausgefallen ist, macht die Schweizer traurig. "Wir haben uns wirklich sehr auf den Tag gefreut. Morgen müssen wir wieder abreisen, zum Nachholtermin werden wir wohl nicht kommen können", sagt Piem Koster, Manuelas Mann.

Trotzdem wollen die jecken Schweizer das möglichst Beste aus dem Tag herausholen. "Es soll ja nicht ganz umsonst gewesen sein, der Flug nach Düsseldorf", heißt es einstimmig bei den Gnomen. So zieht die Truppe nun von Kneipe und zu Kneipe bevor es am Dienstag wieder zurück in die Schweiz geht.

(skr)
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