Elbsee Kanuten können Wasservögel stören

Düsseldorf · Der Naturschutz auf dem Elbsee kommt Umweltschützern zu kurz. Sie fordern vor allem eine geplante Regattastrecke für Kanuten und Kajakfahrer am Nordufer.

Durch das Training würden scheue Wasservögel aufgeschreckt, der See würde seine Bedeutung als Rückzugsraum verlieren, machten der Naturschutzbund (Nabu) und der Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (Bund) im Landschaftsbeirat deutlich. Der diskutierte gestern die Ergebnisse eines Gutachtens und eines runden Tischs mit vielen Verbänden, die einen Interessenausgleich zwischen Sport und Naturschutz suchen sollen.

Denn der ehemalige Baggersee hat sich nicht nur zu einem Naturparadies entwickelt, sondern im Lauf der Zeit haben ihn Taucher, Segler, Angler und eben Kanuten und Kajakfahrer für sich entdeckt.

Diese brauchen den Elbsee, weil nur dort eine 1000 Meter lange Trainingsstrecke eingerichtet wird. Und die benötigen die Leistungssportler, die zum Kader der Nationalmannschaft gehören, hieß es im Landschaftsbeirat. Ein Kompromiss könnte so aussehen, dass "der Trainer die Boote nicht am Ufer begleitet, sondern mit einem Elektroboot und seine Anweisungen über Funk gibt", sagte Tobias Krause von der Unteren Landschaftsbehörde.

Unzufrieden ist der Bund auch, dass das geplante Wellness-Center auf dem Grundstück der Büros der ehemaligen Baggerfirma bei dem Gutachten nicht berücksichtigt wird. "Es reicht nicht, auf den künftigen Bebauungsplan zu verweisen. Denn wegen des Wellnes-Centers müssen Wassersportler auf den Süden des Elbsees ins jetzige Naturschutzgebiet ausweichen", erklärte Michael Süßer.

Für Spaziergänger soll es dagegen schönere Wege direkt am See geben. Sie sind allerdings teilweise eingezäunt, damit die Uferzonen nicht betreten werden können. Der Weg soll über einen Aussichtshügel am östlichen Ufer führen, so der Vorschlag der Verwaltung.

Über das Naturschutzkonzept wird der Beirat in einer der nächsten Sitzungen entscheiden.

(RP)
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