Düsseldorf Kampftrainer soll Siebenjährigen geschlagen haben

Düsseldorf · 300 Euro Buße kostet den Inhaber einer Sportschule aus Flingern jetzt ein gezielter Stockhieb gegen einen siebenjährigen Kampfsport-Schüler. Zu diesem Ergebnis kam gestern das Amtsgericht. Der 51-jährige hat den Schlag im Prozess bestritten, der Junge hat im Zeugenstand seinen Vorwurf gegen den Kampfsport-Meister aber wiederholt. Das Gericht ging davon aus, dass der kleine Zeuge wohl nicht gelogen, dass der "Meister" seine Schüler aber auch nicht reihenweise verprügelt habe. Deshalb wurde das Verfahren ohne Urteil eingestellt - unter der Auflage, dass der Trainer jetzt die Buße an ein Kinderdorf zahlen muss.

Weil der Junge eine Übung nicht ordentlich ausgeführt haben soll, war er nach eigener Darstellung von dem Übungsleiter im April mit einem Spazierstock gezüchtigt worden. Mit einem Hieb auf das Gesäß des Siebenjährigen habe er dem Kind sogar "länger anhaltende Schmerzen" bereitet, so die Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Angeklagte wertete die Anzeige als Rache-Akt von der Mutter des Kindes, mit der er vorher angeblich mehrfach Streit gehabt habe. Die 27-Jährige bestritt das. Sie habe ihr Kind direkt aus dem Kurs herausgenommen, als sie von ihrem Sohn von der Züchtigung erfahren habe. "Ich sehe nicht ein, dass mein Sohn geschlagen wird!" Der Trainer bot aber etliche Eltern anderer Kampfsport-Schüler als Zeugen auf, um zu belegen, dass er "noch nie" durch Schläge gegen Schüler aufgefallen sei. Die Richterin hielt den Siebenjährigen allerdings nicht für einen Lügner, stufte eine Schuld des Trainers jedoch als "gering" ein.

(wuk)
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