Düsseldorf Kampf um Aufenthalt: Verein besorgt Urkunde aus Guinea

Düsseldorf · Etappensieg beim Kampf der Sportfreunde Gerresheim um das Aufenthaltsrecht ihres aus Guinea stammenden Jugendspielers Enzu Conde. "Wir verfügen jetzt über einen beglaubigten Auszug aus dem Geburtsregister von Condes Heimatort, der belegt, dass er dort am 20. März 1998 zur Welt kam", sagt Sportfreunde-Geschäftsführer Ralf Borufka.

 Fußballspieler Enzu Conde kann vorerst in Düsseldorf bleiben.

Fußballspieler Enzu Conde kann vorerst in Düsseldorf bleiben.

Foto: Privat

Damit sei seine Minderjährigkeit belegt. "Und er kann nach den aktuellen europäischen Bestimmungen mindestens bis zu seiner Volljährigkeit nicht abgeschoben werden", freut sich der Vereinsmanager. Besorgt hatte das französischsprachige, mit Beglaubigungen, Siegeln und Unterschriften versehene Dokument Condes Flüchtlingsbetreuerin.

Vor acht Monaten kam der Vollwaise, dessen Mutter bei seiner Geburt verstorben war, nach einer aufreibenden Flucht über Spanien nach Düsseldorf. In Gerresheim fand er rasch Freunde. Und die waren schockiert, als sie vor einer Woche erfuhren, dass der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bereits volljährig geschätzte junge Mann nach Spanien zurückgeschickt werden soll. Denn dort droht ihm die Abschiebung nach Afrika. "Glücklicherweise passiert das jetzt erst einmal nicht. Trainer Ralf Nüsse hat schon einen Trainingsanzug bestellt und wir werden umgehend beim DFB die offizielle Spielberechtigung beantragen", freut sich Borufka über die Wende.

Viel Lob für ihren Einsatz ernten Borufka und der gesamte Vorstand auf der Facebook-Seite des Vereins. "Ein ganz großer Schritt, wunderbar" und "Toll gekämpft" ist dort unter anderem zu lesen, aber auch die Mahnung: "Sehr schön, wir müssen aber weiterhin wachsam sein und dranbleiben."

(RP)
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