Düsseldorf Just in time - der Empfang der US-Kammer

Düsseldorf · AmCham-Chef Alexander Schröder-Frerkes will über einen neuen Posten mit Christina Begale reden.

 AmCham-Chef Alexander Schröder-Frerkes, Gesundheitsminister Hermann Gröhe, Fordwerke-Chef Bernhard Mattes (v.l.)

AmCham-Chef Alexander Schröder-Frerkes, Gesundheitsminister Hermann Gröhe, Fordwerke-Chef Bernhard Mattes (v.l.)

Foto: christoph Reichwein

Neujahrsempfänge gibt es in Düsseldorf viele. Sie ähneln sich durch drei Dinge: Man trifft die selben Leute, hört ähnliche Reden, danach gibt es etwas zu essen. Traditionell fällt der Empfang der deutsch-amerikanischen Handelskammer AmCham aus der Reihe. Erstens ist er von Sponsoren finanziert, zweitens ist er mehr ein Plauder-Abend für Geschäftsleute und drittens ist die Redezeit streng begrenzt. Das war 2015 daneben gegangen, als ein Funktionär 55 statt der vereinbarten fünf Minuten sprach. Doch AmCham-Chef Alexander Schröder-Frerkes gelobte Besserung und hielt Wort. Die Veranstaltung begann mit fünf Minuten Verspätung und endete trotz drei Rednern und vielen Ehrungen pünktlich um 19.15 Uhr mit dem Absingen der deutschen und der amerikanischen Nationalhymne. Interpretin war Opernsängerin Kerstin Pohle, die eine Gänsehautversion beider Hymnen ohne Tamtam, Mikrofon oder Technik darbrachte. Hauptredner war Gesundheitsminister Hermann Gröhe. Sein Kernanliegen: Wenn Deutschland und Amerika im Gesundheitswesen enger zusammenarbeiten, sind viele Krankheiten in den Griff zu bekommen. "Zunehmende Resistenzen von bakteriellen Erkrankungen gegenüber Antibiotika können zu einer Gefahr für jede OP in Düsseldorf werden", sagte der Bundes-Minister. Die Herausforderung sei es, solche Probleme gemeinsam zu lösen. 20 Minuten Rede. Viel Applaus.

AmCham-Deutschland-Chef Bernhard Mattes zeigte sogar, dass man knackige Botschaften in weniger als zehn Minuten auf den Punkt bringen kann. "Um die Menschen von den Vorzügen des Freihandelskommens TTIP zu überzeugen, müssen wir auch in die Betriebsversammlungen gehen - auch wenn wir dort harte Kritik einstecken werden", sagte Mattes, Chef der Fordwerke. Beifall aus dem Podium, denn das Freihandelsabkommen ist wohl nirgends so wenig umstritten wie bei der AmCham.

Schröder-Frerkes bedankte sich bei Marc Battenstein, Olaf Gillert und Henrik Meier, die sich um die Verjüngung der AmCham gekümmert hatten. Das sollten eigentlich jetzt Christina Begale und Thumann-Pressesprecher Nils Hubert übernehmen. Doch deren Vorstellung war wohl kurzfristig abgesagt worden. Ob ein Zusammenhang mit der mutmaßlichen Alkoholfahrt Begales besteht, ist unklar. Nach RP-Informationen will sich Schröder-Frerkes in den kommenden Tagen mit der früheren Leiterin des OB-Büros zusammensetzen.

(tb.)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort