Düsseldorf Junge Rotarier packen gerne mit an

Düsseldorf · Wenn die Mitglieder von Rotaract sonntags in das Seniorenzentrum St. Hubertusstift der Caritas gehen, warten einige Bewohner schon auf sie. "Wir erleben da immer einen herzlichen Empfang", sagt Juliane Urban (29). Eine Gruppe von Mitgliedern des Vereins, der ein junger Ableger des Rotary Vereins ist, besucht alle zwei Monate die älteren Menschen der Einrichtung. Bei gutem Wetter geht es nach draußen. Denn wann sind schon mal so viele helfende Hände da, die die Rollstuhlfahrer schieben können? Gleiches gilt, wenn ein Konzertbesuch in der Andreaskirche oder ein Ausflug zum Apollo auf dem Programm steht. Bleiben die Senioren lieber drin, wie neulich, wird gemeinsam Mensch-ärgere-dich-nicht oder Halma gespielt. "Denjenigen, die daran keinen Spaß hatten, habe ich Geschichten vorgelesen", erzählt Dilyana Staykova (20), die derzeit jüngste im Verein, der junge Frauen und Männer bis 32 Jahre aufnimmt.

Soziales Engagement ist bei Rotaract wichtig. Während die Mutterorganisation Rotary Spenden liefert, packen die jüngeren Clubmitglieder oft selbst mit an. Zum Beispiel auch für das Kinderzentrum in der Eulerstraße. "Wir organisieren Schlittschuhlaufen oder eine Rodelfahrt in der Neusser Skihalle", berichtet Juliane Urban, die seit vier Jahren dabei ist und zurzeit das Amt der Vize-Präsidentin inne hat. Auf die Essener Spiele-Messe gehen die Mitglieder am letzten Tag gemeinsam und fragen bei den Ausstellern, ob sie Spiele als Spenden bekommen.

Neben dem praktischen Engagement organisieren die Rotaract-Mitglieder regelmäßig Expertenvorträge und Unternehmensführungen. Dabei zählen zu den Referenten gefragte Persönlichkeiten wie Wirtschaftsprofessor Justus Haucap oder Architekt Karl-Heinz Petzinka. Und schließlich gehen die Vereinsmitglieder auch immer wieder zusammen abends aus, auf der Ratinger oder beim Japan-Tag. "Die Aktionen machen Spaß und sind für mich auch ein schöner Ausgleich zum Berufsleben", sagt Juliane Urban, die bei einem großen Stahlkonzern als IT-Managerin arbeitet. Die Chance, durch den Club Anschluss zu bekommen, wird gerne von Zugezogenen genutzt.

Moritz Damm (23) zog etwa nach dem Abitur von Dresden nach Düsseldorf. Weil es weltweit 7500 Rotaract-Clubs gibt, können die Mitglieder überall Kontakte knüpfen. "Das habe ich bei meinen Auslandssemestern in England und Hongkong sehr geschätzt", sagt er. Und auch vor seinem Urlaub in Istanbul hat dies bestens geklappt. "Mir schrieben direkt fünf Mitglieder zurück: ,Wir zeigen dir die Stadt'."

(stz)
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