Düsseldorf Jonges zeichnen Flüchtlingsbus aus

Düsseldorf · Förderpreise des Heimatvereins für Studenten-Entwürfe für Flüchtlinge.

 Der Flüchtlingsbus der Studenten der Peter Behrens School of Arts ist in Benrath im Einsatz.

Der Flüchtlingsbus der Studenten der Peter Behrens School of Arts ist in Benrath im Einsatz.

Foto: Anne Orthen

Die elf Studenten der Peter Behrens School of Arts/Hochschule in Düsseldorf können ihren Entwurf bereits im Einsatz erleben: Einen alten Gelenkbus haben sie in mehr als 1000 Arbeitsstunden zu einem "Mobilen Spiel- und Lernort" umgebaut - er wird von der Caritas betrieben und vor der Flüchtlingsunterkunft an der Benrodestraße in Benrath eingesetzt. Es gibt eine Rutsche, Spiel-, Lern- und Lesezonen. Finanziert wurde das Projekt durch Spenden. Jetzt wurde es auch ausgezeichnet: Bei dem vom Heimatverein Düsseldorfer Jonges ausgelobten Förderpreis für Stadtentwicklung/Architektur gab es dafür den mit 250 Euro dotierten Sonderpreis.

Auch andere Studierende der Peter Behrens School waren aufgerufen, sich für die Auszeichnung zu bewerben. Das Flüchtlingsthema stand dieses Mal im Zentrum. Zur Jury gehören die neue Planungsdezernentin Cornelia Zuschke, Ernst Uhing (Architektenkammer NRW), Hubertus Brauer (Ingenieurkammer Bau) sowie Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven und Volker Vogel, Stadtbildpfleger des Heimatvereins.

Sie wählten den Entwurf von Aleksandar Tomic auf Platz eins (1500 Euro). Er hat sich des seit sechs Jahren leerstehenden Gebäudes des früheren Landesamts für Besoldung an der Völklinger Straße angenommen. Tomic baut es komplett um, stattet es mit variablen Grundrissen, Wintergärten und Loggien aus, daneben sollen auf Brachen neue Wohnhäuser entstehen. Einziehen sollen in die Gebäude Flüchtlinge. Die Jury sieht in dem Entwurf ein "Quartier von morgen".

Der zweite Platz (1000 Euro) geht an Marc Maylahn und Dominic Schlebes, die laut Jury "eine profunde Analyse des Integrationsablaufs in Düsseldorf" auf Basis eines politischen Glaubensbekenntnisses vorgelegt haben. Sie wenden sich gegen Massenunterkünfte und "abgeschottete Containerdörfer", Voraussetzung für Integration seien kleine Wohneinheiten in bestehenden städtebaulichen Strukturen.

Der Entwurf von Josefine Häming und Martin Herrmann, der den dritten Platz belegt (500 Euro), sieht genau das vor. "Willkommen" nennen sie ihr Konzept, das urbane Unterkünfte für geflüchtete Menschen mit Modulen für bis zu sechs Personen vorsieht. Die können wie Bausteine als Zwischennutzung in Baulücken gesetzt, auch übereinander und verbunden. Am Beispiel einer Lücke am Wehrhahn, die nur mit einem flachen Supermarkt gefüllt ist, spielen sie das durch.

Von Planungsdezernentin Zuschke gab es viel Lob für alle eingereichten Entwürfe: "Alle haben sich auf unterschiedliche Art mit der Stadt auseinandergesetzt, haben zugehört und Horizont überschritten."

(dr)
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