Gastro-Tipp Jetzt alles neu im Nooij

Düsseldorf · Das Szenelokal in Flingern hat eine Generalüberholung bekommen. Es bietet alles, was das Herz begehrt - vom ausgiebigen Frühstück bis zum delikaten Abendessen.

 Einladend: Der Biergarten des Nooji an der Hoffeld-/ Ecke Lindenstraße

Einladend: Der Biergarten des Nooji an der Hoffeld-/ Ecke Lindenstraße

Foto: Andreas Endermann

Wer durch das kleine Entree ins Restaurant Nooij an der Hoffeldstraße tritt, dem fallen als erstes die weißen Teller auf: Gut zwei Dutzend schlichte weiße Exemplare hängen an der Wand. Sie wandern. Seit mehr als 16 Jahren hängen sie immer wieder irgendwo anders. Denn Kunst, Grafik und Design gehören zum Nooij-Ambiente. Auch nach dem Umbau. Vieles ist gleich geblieben. Dazu zählen beispielsweise die Flaschen an der großzügigen Bar, die alle gleich aussehen und einfach nur beschriftet sind. "Das ist schon immer unser Prinzip gewesen", sagt Johannes Stahl, der mit Nene Nooij (ausgesprochen: neu) das Restaurant leitet und so etwas wie der geborene Gastgeber ist, obwohl er eigentlich aus der Modebranche kommt.

Stahl hat immer den Überblick, betreut das gut geschulte Service-Personal und ist stets für den Gast da, wenn er ihn braucht. Der Restaurantchef hat in dem schicken hellen Szenelokal, das einst eine düstere Eckkneipe war, alles im Griff - ein Perfektionist eben.

Nene Nooij eröffnete sein Lokal, als es im aufstrebenden Stadtteil Flingern noch etwas gemächlicher zuging. Schon damals hatte er immer wieder außergewöhnliche, witzige Ideen, mit denen er von sich reden machte - wie etwa der "Fress-Olympiade" während der Olympischen Spiele oder ein Rezessions-Menu. Zuletzt lautete das Motto "Alles Mai macht das Nooij". Die Liste der Aktionen ist lang, die der Kreativling sich immer wieder einfallen lässt. So war das Nooij vor 16,5 Jahren das erste Restaurant in Düsseldorf, das Tee mit frischer grüner Minze anbot. Damals revolutionär, heute völlig normal.

Jetzt gibt es einen weiteren Kreativen im Nooij: Küchenchef Uli Schäfer, der - sonst würde er nicht ins Konzept passen - ständig neue Ideen und Gerichte parat hat.

Die Menü-Karten - es gibt drei Stück, für morgens, mittags und abends - sind abwechslungsreich. Das umfangreiche Frühstücksangebot etwa. Die Niederländer sind zwar nicht berühmt für ihre kulinarischen Spezialitäten, doch bei Vanille Fla und Hagel Slag sowie Gouda (8,50 Euro) schmelzen die Gäste dahin. Spanisch geht es weiter mit Spiegeleiern, Manchego und gebratener Chorizo (neun Euro). Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Nene Nooij hat spanisches und holländisches Blut in seinen Adern. Es gibt auch klassisches amerikanisches Frühstück mit Pancakes, jede Menge Rührei-Variationen und Bagels.

Mittags, wenn's für die meisten Gäste schnell gehen muss, stehen zurzeit unter anderem Muttis Matjes mit Bratkartoffeln (8,90) oder Tante Hertas Rindsgulasch auf dem Plan (9,50). Abends ist dann Zeit für den Genuss. Die Maischolle (19,90) begeistert: punktgenau gegart und wunderschön saftig. Der Spargelklassiker steht selbstverständlich auf der Karte, das Edelgemüse gibt es auch mit Thunfisch und Bärlauchrisotto (19,90). Und das 450 Gramm große Kalbskotelett (21,50) ist ein echter Sattmacher.

Zu den Rennern zählt der Burger in immer neuen Varianten, aktuell mit gegrilltem Feta und Schmorzucchini (10,90). Denn Vegetarisches steht immer auf der Karte, wie die "falschen Kutteln" aus Austernpilzen, mit Karotten und Sommertrüffeln (9,40). Das Gemüse kommt übrigens frisch vom eigenen Acker in Niederkassel.

Doch was wäre das Nooij ohne seine wunderbaren Kuchen und Desserts? Konditor René Schwarz, der im Nooij seine Lehre absolvierte, liefert seit Dezember vergangenen Jahres seine Kuchen nach Flingern. Täglich frisch, versteht sich. Dann gibt es im Nooij, das sich eben ganz europäisch gibt, noch den britischen Klassiker High Tea: Eine Etagere, bestückt mit hausgemachten Scones mit Clotted Cream (dicker Rahm), Macarons, kleinen Sandwiches und vielem mehr - das versüßt jedem den Nachmittag.

Birgit Wanninger

(RP)
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