Susanne Von Bassewitz "Unterstützen Frauen bei Entfaltung"

Düsseldorf · "Gewalt gegen Frauen kommt uns nicht in die Tüte". Mit dieser Aktion, in Kooperation mit der Bäckerei Hinkel, macht die Organisation "Zonta" auf sich aufmerksam. Susanne von Bassewitz, Vice President von "Zonta International", klärt einige Fragen.

 Susanne von Bassewitz, Vice President "Zonta International".

Susanne von Bassewitz, Vice President "Zonta International".

Foto: hjb

Was ist "Zonta"?

Bassewitz "Zonta" ist eine weltweite Organisation, ein Netzwerk von circa 30000 Frauen, in 67 Ländern der Welt.

Welche Ziele verfolgt die Organisation?

Bassewitz Wir möchten Frauen unterstützen, sich so zu entfalten, wie sie das möchten. Frauen sollen ein selbstbestimmtes Leben haben, überall in der Welt nicht nur hier - auch in Ländern, wo es ihnen schlechter geht. Wir tun eine Masse für Bildung, für Gesundheit und ein großes Thema ist die Gewalt.

Was macht "Zonta"?

Bassewitz Wir haben Projekte, die wir mit UN-Organisationen zusammen machen, wie in Vietnam. Im Niger geht es um Verheiratung von jungen Mädchen. Ein anderes Projekt haben wir in Liberia, wo wir Frauen helfen, die nicht genügend geburtshilfliche Unterstützung haben. Aber wir machen auch einiges in Deutschland. Wir haben drei große Stipendien-Programme, eines für Frauen, die Luft- und Raumfahrt-Technik studieren. Wir zeichnen auch junge Mädchen mit gesellschaftlichem Engagement aus und unterstützen sie. Und wir haben einen Preis für Frauen, die in Wirtschaftswissenschaften unterwegs sind.

Wie finanzieren Sie sich?

Bassewitz Diese Projekte werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Bei der Organisation selber zahlt man einen Mitgliedsbeitrag, der beispielsweise in die Verwaltung geht. Aber kein Mitgliedsbeitrag fließt in ein Projekt.

Was wollen Sie mit dieser Aktion in Düsseldorf erreichen?

Bassewitz Mit so einer Aktion wie hier machen wir auf das Thema aufmerksam. Herr Hinkel hat 15000 Brötchentüten bedrucken lassen, die sich hoffentlich viele ansehen. Wir nehmen Spenden ein. Und wir haben noch eine große Unterschriftenaktion am Laufen, die wir der Bundesregierung überreichen wollen, damit diese die "Istanbul Convention" gesetzlich anerkennt. Die "Istanbul Convention" ist das größte und umfassendste völkerrechtliche Vertragswerk, das Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt zum Gegenstand hat und festlegt, was dagegen zu tun ist. Deutschland hat sie unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert.

(RP)
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