Junge Künstler erleben In Düsseldorf wachsen Pop-Talente heran

Düsseldorf · Gute Popmusik braucht kein Orchester. In Düsseldorf wachsen junge Talente heran, die nur mit ihrer Stimme, minimaler Instrumentierung und alltagsnahen Liedern durch die Clubs ziehen, um diesen Lehrsatz zu beweisen.

Junge Künstler erleben: In Düsseldorf wachsen Pop-Talente heran
Foto: dapd, APN

Nadine Beneke hat mindestens so viel Soul in der Stimme wie R&B-Lady Alicia Keys. Das wusste auch die Band Alex Amsterdam, als sie im Februar für ihr Konzert im Kulturzentrum Zakk auf der jungen Düsseldorferin als Vorgruppe bestand. Mit glockenheller Stimme, nur begleitet von ihrem E-Piano, besang sie in ihren Songs "Cinderella" und "Alles" das Verliebtsein und Begehren des Herzens und verzauberte das Publikum.

Ihre Liebe zur Musik entdeckte Nadine im Schulchor, es folgten Gastspiele in lokalen Bands, bis sie 2004 an "Düsseldorf ist ARTig" teilnahm, dem vom Kulturamt und von der Vodafone-Stiftung initiierten Ideenwettbewerb für Jugendliche. Seitdem ist sie regelmäßig in Düsseldorf und Umgebung als Solokünstlerin zu erleben.

Adrian Pauly gewann "Düsseldorf ist ARTig" als Sänger und Songschreiber und ist seit 2009 in der Musikszene der Landeshauptstadt aktiv. Wenn er zu eingängigen Gitarrenmelodien den Hörer über die Ungerechtigkeiten des Alltags hinwegtröstet ("Through The Clouds"), erinnert die mitschwingende Melancholie an Größen wie den Belgier Milow.

Inzwischen ist Adrian mit eigener Band unterwegs, die sein musikalisches Spektrum um Funk- und Soulelemente erweitert hat und ihre Feuerprobe im Rahmen eines Konzerts zur Nacht der Museen mit Bravour bestand.

Einen gleichgesinnten Mitstreiter haben die Düsseldorfer im Velberter Musiker Evan Freyer gefunden. Auch die Lieder seines aktuellen Albums "Anker" spielt er live zur akustischen Gitarre, wobei er mit Sinn für Sprachwitz überzeugt, wenn er zum Beispiel den Namen der Hamburger Band Tomte als Synonym für Trübsal benutzt ("Traurige Lieder").

Um junge Künstler wie Nadine Beneke, Adrian Pauly und Evan Freyer zu erleben, muss man nicht weit reisen. In der Altstadt, die in den 70er Jahren beliebter Treffpunkt der Liedermacherszene war, führen das Pretty Vacant in der Mertensgasse und die People Clubbar an der Kurzen Strasse die Tradition in Form regelmäßiger Konzertabende fort.

Und in der Veranstaltungsreihe Play & Spin tritt monatlich mindestens ein lokaler Musiker in der Wohnzimmeratmosphäre der Trinkhalle an der Ackerstrasse in Flingern auf, um die Vielfalt und Qualität der Düsseldorfer Popszene zu unterstreichen und die Bewohner der Stadt glücklich zu machen.

(RP)
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