Düsseldorf Illegale Halle noch immer nicht abgerissen

Düsseldorf · Das Gebäude steht auf einer Gasleitung. Für Ärger sorgt, dass die Stadt eine Ersatzfläche stellen soll.

 Ein Schild mit der Aufschrift "Monster Garage" ziert die Halle, die über einer Gasleitung in Rath errichtet wurde.

Ein Schild mit der Aufschrift "Monster Garage" ziert die Halle, die über einer Gasleitung in Rath errichtet wurde.

Foto: nic

Eine illegal errichtete Gewerbehalle an der Oberhausener Straße in Rath sorgt seit längerem für Ärger. Das Gebäude war auf dem so genannten Schausteller-Gelände ohne Genehmigung und auf einer Gasleitung gebaut worden. Es sollte deshalb schnell abgerissen werden. Damit wäre auch der Weg frei, um die Verkehrsführung durch das als problematisch eingestufte Gebiet zu ändern, einen Durchgang von der Oberhausener Straße zum Mühlenbroich zu schaffen. Das ist ein lang gehegter Wunsch der Politik, um das Gebiet leichter zugänglich zu machen, die soziale Kontrolle zu erhöhen.

Ein Abriss ist bislang nicht erfolgt, denn die Stadt soll für eine Ersatzfläche für eine neue Halle sorgen. Das fordert der zuständige Gerichtsvollzieher, um das vollstreckbare Urteil zum Abriss der Halle durchsetzen zu können. "Wir verstehen diese Forderung nicht. Wenn andere Unternehmen illegal Gebäude errichten, werden sie doch auch nicht mit einem neuen Grundstück belohnt", sagt die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek (CDU). Sie will von der Verwaltung wissen, ob das Grundstück womöglich auch noch kostenlos zur Verfügung gestellt werden soll. Die Kosten für den Abriss der Halle trägt zunächst die Stadt, da sie für das Freihalten der Gasleitung verantwortlich ist. "Im weiteren Verfahren wird versucht, die Kosten von den Verursachern zurückzufordern", sagt die Verwaltung.

Das Areal, das nun für eine Ersatzhalle zur Verfügung gestellt wird, hätten die Politiker zudem gerne anders genutzt. So hat die FDP-Fraktion in der Bezirksvertretung 6 gefragt, ob es Pläne gibt, die Fläche für den Wohnungsmarkt zu entwickeln. Damit hätte eine Veränderung der Bewohnerstruktur erreicht werden können. Die Verwaltung lehnt das ab. Denn die Fläche sei "im Maßnahmenpaket zur Entzerrung der Gefahren- und Schaustellerproblematik enthalten".

Im Jahr 2013 sorgte das Gebiet an der Oberhausener Straße für negative Schlagzeilen. Mehr als 300 Beamte setzte die Polizei damals bei einer Razzia ein. Es stellte sich heraus, dass das Gelände einer Bande als Unterschlupf diente, die in großem Stil Metalldiebstahl betrieb. Drei Diebe waren schließlich verurteilt worden. Einige der Schausteller beklagen, dass sie seitdem alle als kriminell eingestuft würden.

(brab)
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