Düsseldorf Ida-Sofia ist die Ballerina von morgen

Düsseldorf · Bei den Meisterschaften für private Ballettschulen ist Ida-Sofia Stempelmann als hoffnungsvollstes Nachwuchstalent geehrt worden.

 Ein ganz normales Mädchen mit einem außergewöhnlichen Talent: Ida-Sofia Stempelmann tanzt für ihre Leben gerne.

Ein ganz normales Mädchen mit einem außergewöhnlichen Talent: Ida-Sofia Stempelmann tanzt für ihre Leben gerne.

Foto: Andreas Bretz

Mit der "Sequence in Blue" tanzte sich Ida-Sofia (14) an die Spitze aller deutschen Nachwuchsballerinen. Die Leidenschaft hierfür liegt ihr im Blut: "Alle meine Tanten lieben das Ballett", sagt sie lachend. Die außergewöhnliche Choreographie ihres Solo-Auftritts hat ihre Lehrerin Katrin Hansen entworfen. Sie und die Gründerin der Ballettschule, Eva Grobstas-Mayer, kümmern sich um die Schülerinnen. "Ida kann sehr gut Tanzschritte analysieren und umsetzen", sagt Katrin Hansen. Hierin liegt Ida-Sofias besonderes Talent. Gemeinsam mit ihrer Ballettgruppe hat sich die 14-Jährige sogar für die Weltmeisterschaften (Dance World Cup) in Rumänien qualifiziert. Bei Wettbewerben verteilen Preisrichter dort Punkte von Null bis 100. "Mein Durchschnitt liegt bei ungefähr 85 Punkten", erklärt sie.

Ihre größte Kritikerin ist Ida-Sofia selbst. Nach jedem Wettbewerb schaut sich die 14-Jährige ihren Auftritt auf DVD an und übt harte Kritik an ihrer eigenen Leistung. Begonnen hat Idas Karriere im Alter von vier Jahren. Heute tanzt sie nach der Waganowa-Methodik. Bei dieser Form werden die Ballerinen zu professionellen Tänzerinnen ausgebildet. Am Ende der Ausbildung erfolgt eine Abschlussprüfung.

Fünf Mal in der Woche trainiert Ida-Sofia zwei Stunden lang. Denn Talent allein reicht leider nicht. "Zum Ballett gehören circa 70 Prozent Arbeit und allenfalls 30 Prozent Talent", bestätigt ihre Lehrerin. Bei diesem Trainingslevel tanzt die 14-Jährige zwölf Paar Spitzenschuhe im Jahr durch. Trotzdem findet sie an ihren freien Nachmittagen immer auch Zeit für ihre Freunde.

Um die graziösen Bewegungen ausführen zu können, müssen die Ballerinen ein bestimmtes Gewicht einhalten. "Essen frei Schnauze" geht also nicht. "Die Schülerinnen sollen nicht zu wenig essen, sie sollen nur das Richtige essen", sagt Hansen. Auch Süßes sei dabei mal okay - allerdings nur in Maßen. Verletzungen können auch in die Quere kommen: "Das Ballerinaleben beginnt früh und endet früh." Angenommen, Ida-Sofia müsste das Tanzen aufgeben? Dann würde sie "erstmal Abi machen - und danach weiterschauen". Ihr nächstes Ziel ist jetzt aber erstmal der Dance World Cup. Im letzten Jahr hat Ida-Sofia in der Kategorie "Quartett" mit ihren drei Mittänzerinnen den Weltmeistertitel geholt. Die Hoffnung ist also groß. Sie ist auf dem besten Wege, zur Prima Ballerina zu werden. Ihr größter Wunsch: Einmal die Hauptrolle in "Dornröschen" tanzen. Bis dahin heißt es üben, üben, üben.

(RP)
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