Kolumne Auf Ein Wort "Ich glaube, ich glaube nichts mehr"

Düsseldorf · In vielen der Düsseldorfer Gemeinden und Seelsorgebereichen machen sich hunderte von Jugendlichen wieder einmal auf den Weg zur Firmung, auf den Weg hin zum Sakrament, in dem junge Erwachsene den Heiligen Geist empfangen. Und alle Jahre wieder kommen nicht nur familienintern, sondern auch innerhalb der Gemeinden die Diskussionen auf - "Glauben die überhaupt noch an das, was da passiert?", "Glaube ich eigentlich an das, was da passiert und will ich das wirklich?".

 Joana Drießen ist Gemeindereferentin in der Gemeinde St. Matthäus Garath-Hellerhof.

Joana Drießen ist Gemeindereferentin in der Gemeinde St. Matthäus Garath-Hellerhof.

Foto: Günter von Ameln

Letztlich kann niemand außer den Jugendlichen selbst eine Antwort auf diese Fragen geben. Begegnet mir aber einer dieser Jugendlichen innerhalb der Vorbereitung auf dieses Geschenk Gottes mit dem Satz "Ich glaube, ich glaube nichts", dann fühle ich mich herausgefordert. Herausgefordert und aufgefordert dieser Aussage auf den Grund zu gehen! "Du glaubst! - und wenn es daran ist, dass du glaubst, nichts mehr zu glauben." Ganz so sicher kann sich ein Mensch, der diese Aussage trifft, ja also nicht sein.

Genau darum geht es doch. Sich als junger Erwachsener auf den Weg zu machen und bewusst darüber nachzudenken, was ich eigentlich glaube oder nicht. Was ich vielleicht noch oder eben nicht mehr glaube. Wer beginnt, sich darüber Gedanken zu machen, ist auf dem Weg hin zur Firmung genau auf dem Richtigen.

Das Bonifatiuswerk schlägt in diesem Jahr ein Konzept zur Firmung mit folgendem Slogan vor "Damit der Funke überspringt." Der Funke des Glaubens, der Kraft Gottes, soll neu oder wieder neu auf die Jugendlichen überspringen. Sie sollen einen Glauben in sich entdecken, der für etwas brennt. Der für Gott brennt. Für den Menschen, als sein Ebenbild. Für sie selbst, als Kind Gottes.

Sich selbst Gedanken darüber zu machen, was und wie und ob ich (noch) glaube, ist nicht nur Sache der Firmbewerber und -bewerberinnen. Jeder von uns, egal ob Zweifelnder oder fest im Glauben Stehender, sollte ab und an immer wieder an den Punkt kommen, das eigene Feuer zu suchen und neu zu entfachen (oder am Brennen zu halten) oder neue Funken überspringen zu lassen - sie entzünden oder sich entzünden zu lassen.

Glauben Sie mir, der Heilige Geist ist geduldig; das ist er in Düsseldorf und dem Rest der Welt - er ist da, egal ob der erste oder der letzte Funke überspringt.

(RP)
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