Verschärfte Kontrollen Hundehalter wehren sich

Düsseldorf · Durch die verschärften Kontrollen des Ordnungs- und Sicherheitsdiensts fühlen sich manche Hundehalter diskriminiert. Sie fordern große Flächen, auf denen sie ihre Hunde ohne Leine laufen lassen können.

 Hunde verstehen weit mehr als bislang vermutet.

Hunde verstehen weit mehr als bislang vermutet.

Foto: Klaus Dieker/RP

Wer in Düsseldorf lebt und einen Hund hält, hat ein Problem. Es gibt kaum größere Flächen, auf denen Hunde ohne Leinenzwang frei laufen können. Darauf machen Hundehalter aufmerksam, nachdem die Stadt verschärfte Kontrollen des Ordnungs- und Sicherheitsdiensts (OSD) angekündigt hatte. Die Mitarbeiter überprüfen, ob Hunde in Parks angeleint sind und die Besitzer Kot beseitigen.

Nachbarstädte haben Laufflächen

Die von der Stadt eingerichteten 32 Hundeauslauf-Plätze sehen Hundehalter als ungeeignet an. "Die Flächen sind viel zu klein und unsauber", sagt Maria Vandicken vom Verein "Menschen Tiere Werte". Im Südpark beispielsweise sei diese Fläche mit Fixernadeln und kaputten Bierflaschen verunreinigt. "Das ist unzumutbar", sagt Vandicken. Zusammen mit ihren Vereinskollegen fordert sie, dass die Stadt richtige Auslauf-Flächen für Hunde einrichtet. "In jedem Park gibt es eine einsame Ecke, wo weder Jogger unterwegs sind noch Kinder spielen. Da wäre es kein Problem, eine eigene Fläche für Hunde auszuschildern", sagt Vandicken. Für dieses Anliegen hat der Verein nach eigenen Angaben 10 000 Unterschriften gesammelt und dem Oberbürgermeister geschickt.

"In Köln, Essen oder Ratingen gibt es solche weitläufigen Flächen. Ich frage mich, warum das in Düsseldorf nicht möglich ist", sagt Beate Knappe. "In den eingezäunten Hundeklos in Düsseldorfer Parkanlagen, werden die Hunde aufgrund der Enge eher aggressiv, weil sie sich nicht aus dem Weg gehen können, und an ein Laufen ist gar nicht zu denken."

Als problematisch sehen es Hundehalter auch an, wie Mitarbeiter des Sicherheits- und Ordnungsdiensts ihnen gegenüber auftreten. Als ihr Vater einmal den Collie im Hasseler Wald ausführte, erzählt Vandicken, hätten Mitarbeiter des OSD sich mit dem Auto vor ihm auf den Waldweg gestellt. Zu dritt seien sie auf ihn zugegangen. Der ältere Herr fühlte sich von dem massiven Auftreten bedroht und entgegnete ihnen: "Ich fliehe nicht, ich bin herzkrank."

"Die gehen vor, als wären sie die Polizei", findet auch Wolfgang Becker. Seine Frau, die mit den beiden Hunden am Waldrand in Urdenbach spazieren ging, sei von vier Mitarbeitern des OSD "angegangen worden", auf die Rheinwiesen unterhalb des Deichs zu gehen. Wegen der Glasscherben dort, musste ein Hund bereits zweimal operiert werden. Familie Becker wird nun nach Bergisch-Neukirchen bei Leverkusen ziehen. "Da ist es Grün, mit viel Wald. Da gibt es die Probleme nicht", meint Wolfgang Becker.

(RP)
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