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Kolumne Auf Ein Wort Himmlischer Fußball

Düsseldorf · Das Public Viewing wird zum couragierten Bekenntnis gegen die Angst.

In meinem Kalender sind die nächsten vier Wochen dick markiert. Mit dem heutigen Anpfiff im Pariser Stade de France bestimmt der Spielplan der Fußball EM auch den Düsseldorfer Alltag mehr als jede kirchliche Festzeit. Die Priorität ist klar. Die Abende, an denen die deutsche Elf spielt, sind fest vergeben. Der Fußball schafft dabei vieles, was uns auch im gelebten christlichen Glauben wichtig ist: Er verbindet Wildfremde über alle Generationen und Hierarchien hinweg in gemeinsam geteilter Hoffnung, Freude und Leid. Er vermag dabei die zu mobilisieren, die in der Kirche rar sind: die Männer! Er bringt sie sogar zum Singen! Fußball leistet einen wichtigen Beitrag gegen den Rassismus und für die Völkerverständigung. In Zeiten, in der die Bedrohung des Terrors die eigenen Wege kreuzt, wird ein Gang zum Public Viewing zu einem couragierten Bekenntnis gegen die Angst und für ein freies, freudiges Miteinander.

Und letztlich zeichnet sich guter und schöner Fußball auch durch das aus, was den Kern christlicher Ethik ausmacht: "Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem anderen dient." So steht es im Philipperbrief des Neuen Testamentes (Phil 2, 4b). Fußball kann viel Gutes leisten. Man könnte alles Schwere vergessen. Doch wollen wir wirklich ignorieren, dass der Fußball auch ein ganz großes Geschäft ist, bei dem die eigentlichen Gewinner ganz andere sind als die auf dem Spielfeld? Von Korruption ist zu reden und davon, dass astronomische Summen von Geld fließen, die woanders in der Welt dringend gebraucht werden. Die Stadien sind mittlerweile VIP-Lounges. An eine Karte kommt nur der mit Beziehungen und viel Geld. Keiner von uns sitzt mehr in der ersten Reihe. Auch die Spieler nicht.

"Ehrlichen" Fußball sehen und erleben wir erst wieder dann, wenn auch die Verantwortlichen in den ersten Reihen Fairplay spielen. Werden wir einen Tag wie diesen noch einmal erleben? Er wäre jedenfalls "himmlischer" als jeder EM-Sieg. Auf den ich natürlich hoffe.

PFARRERIN DORIS TASCHNER IST EVANGELISCHE KRANKENHAUSSEELSORGERIN AM MARIENHOSPITAL UND AM ST. VINZENZ-KRANKENHAUS.

(RP)
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