Düsseldorf Hetjens-Museum feiert das Fest der Keramik

Düsseldorf · Katzen, Fische und Menschenköpfe formten Clara und die anderen Kinder unter der Anleitung von Künstlerin Lea Kuhl. Ein großer Sack mit Ton stand in der Mitte des Tisches, die kleinen Kunstwerke kamen dann auf Schaschlikspieße und konnten für die Dauer des Rundgangs in einer Porzellanvase abgestellt werden. Der Rundgang im Hetjens-Museum führte Besucher am Samstag beim zweiten "Keramikfest" vorbei an Zeugnissen einer jahrtausendealten Keramik- und Porzellangeschichte, wobei eines der markantesten Exponate die große afghanische Kuppel ist, in deren Schatten sich die jüngsten Besucher zum Kinderworkshop "Töpfern" eingefunden hatten.

 Viele Keramikkünstler aus der Region stellten beim Fest ihre Arbeiten vor und sorgten damit immer wieder für erstaunte Blicke.

Viele Keramikkünstler aus der Region stellten beim Fest ihre Arbeiten vor und sorgten damit immer wieder für erstaunte Blicke.

Foto: Bernd schaller

"Kommt in die Pötte" lautete der Slogan, mit dem das Hetjens-Museum zum Fest mit zahlreichen Mitmachaktionen eingeladen hatte. Nicht nur die orientalische Kuppel des 17. Jahrhunderts oder die Jugendstilmasken bärtiger Männer sollten die Besucher begeistern, die Veranstalter wollten auch Keramikkünstlern aus der Region "ein Forum geben, um ihre Arbeiten vorzustellen", wie die Museumspädagogin Anna Schlieck sagte. An Marktständen boten sechs Keramiker Kunst-, Design- und Gebrauchskeramik an, wie zum Beispiel Oliver Neu aus Essen, der in der traditionsreichen und von der Unternehmer-Familie Krupp gegründeten Keramischen Werkstatt Margaretenhöhe im ersten Lehrjahr seine Ausbildung zum Keramiker macht. Hier ist alles schlicht gehalten, Erdtöne und leicht geschwungene Formen dominieren die Auswahl an Gegenständen des täglichen Gebrauchs.

Begleitet von argentinischer Tangomusik der "3 Amigos" ging es in den hinteren Bereich des Museums, wo die Berliner Designerin Isabelle Dechamps das von ihr entwickelte Projekt "be able" vorstellte. Unterstützt durch die Landesinitiative "nrw inklusiv" töpferten Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam in der Werkstatt.

Die Arbeit mit dem Ton sei hier nur das Medium, um sich zu begegnen und Brücken zu schlagen, meint die Designerin, die die Projektidee im Rahmen ihres Studiums entwickelte und nun mit verschiedenen sozialen Einrichtungen kooperiert.

(sso)
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