Sommercamp Herbert Grönemeyer hilft Düsseldorfer Schulen

Düsseldorf · Vodafone-Stiftung und Leuphana-Uni Lüneburg bereiten Jugendliche in einem Sommercamp auf das Berufsleben vor. Schirmherr Herbert Grönemeyer war dabei, als die Zertifikate vergeben wurden.

 Sänger Herbert Grönemeyer posierte gestern gut gelaunt mit den jungen Camp-Teilnehmern.

Sänger Herbert Grönemeyer posierte gestern gut gelaunt mit den jungen Camp-Teilnehmern.

Foto: Anne Orthen

Die Entscheidung, wie es nach der Schule weitergehen soll, was man sich zutraut, was man will, wie man das erreichen kann - alles schwierige Fragen, vor allem für Jugendliche. Seit Jahren hilft daher die Leuphana-Uni in Lüneburg mit maßgeschneiderten Programmen für diese Lebensphase, und in Düsseldorf hat sie das gemeinsam mit der Vodafone-Stiftung getan. 31 Jugendliche aus verschiedenen Schulen wurden in ein sogenanntes Sommer-Camp in eine Jugendherberge in Essen-Werden eingeladen, um sich kennenzulernen und dann gemeinsam mit Fachleuten einen Blick zu tun auf die kommenden Monate und Jahre. Im vergangenen Sommer gehörten dazu 16 gerade in Deutschland angekommene Flüchtlinge unter anderem aus Syrien, um ihnen weiterzuhelfen.

Am Montag gab es im Rahmen einer Feierstunde die Zertifikate für dieses Camp. Sänger Herbert Grönemeyer ("Bochum", "Mensch"), der die Schirmherrschaft über die Aktion übernommen hatte, war dabei, als die Jugendlichen von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) und dem Geschäftsführer der Stiftung, Mark Speich, ihre Zertifikate erhielten. Musiker Grönemeyer konnte sich später dann auch davon überzeugen, dass es auch musikalische Talente unter den jungen Leuten gibt: Sie führten ein selbst komponiertes und geschriebenes Musical auf - und hatten vorher sichtlich Flugzeuge im Bauch, denn der Auftritt vor Publikum in der schicken Skylounge des Düsseldorfer Vodafone-Towers machte Eindruck, also nervös.

Aber vermutlich werden sie auch das als neue und womöglich wichtige Erfahrung abspeichern. So wie die Lernstoffe aus dem Sommercamp. Dort wurden nämlich nicht nur schulische Stoffe - Mathematik, Lesen, Schreiben - vertieft, sondern auch mit Personalexperten Bewerbungsgespräche geübt, es wurde über Selbsteinschätzung, Auftreten, Verhaltensregeln gesprochen. Maren Voßhage-Zehnder, die für die Leuphana-Uni solche Projekte seit Jahren betreut, spricht daher von einer im Grunde weit gefassten Lebenshilfe, wenn sie ihren Job beschreibt. Häufig bekomme sie noch lange nachher Post von den Ehemaligen, wenn sie gute Zeugnisse bekommen oder einen Job gefunden haben. Insgesamt sei die Erfolgsquote hoch, die meisten hätten schnell die Chance erkannt, die man ihnen biete. Bei den nun betreuten, oft gut ausgebildeten Flüchtlingen stellt sie großen Ehrgeiz fest - aber auch Scham, hier als Flüchtling agieren zu müssen und auf Hilfe angewiesen zu sein.

(RP)
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