Komödie an Karfreitag im Theater an der Kö Heinersdorff hält Rede vor Theater-Publikum

Düsseldorf · Karfreitag 18 Uhr, Theater an der Kö in den Schadow Arkaden. Theaterchef Rene Heinersdorff steht mitten im Publikum vor der Bühne und begrüßt seine Gäste. Nur 90 Besucher wollen das Stück "Frau Müller muss weg" sehen. "Ich kann verstehen, dass viele irritiert sind und gar nicht erst Karten gekauft haben", sagt Heinersdorff.

Rene Heinersdorff, hier mit Jeannine Burch, sprach vor der Komödie zum Publikum.

Rene Heinersdorff, hier mit Jeannine Burch, sprach vor der Komödie zum Publikum.

Foto: dpa, os bsc

Damit meint er das Karfreitags-Spielverbot, das für viele Bühnen, aber vor allem für Discos und Kneipen mit Musik gilt. Eigentlich hätte er nicht spielen dürfen, stellte aber einen offiziellen Antrag, der ihm von der Bezirksregierung genehmigt wurde. So konnte eben auch an Karfreitag "Frau Müller muss weg" gespielt werden: eine Schul-Komödie, in der sich Eltern über eine Lehrerin Aufregen und sie wegmobben wollen.

"In diesem Stück wird durchaus das Fehler christlicher Werte angeprangert", erklärt Heinersdorff seinem Publikum. Außerdem könne er nicht verstehen, dass an Karfreitag im Fernsehen alles Mögliche laufen dürfe — "vom Terminator bis Stirb leise". Er wolle nun nicht jeden Feiertag liberalisieren, aber ein solches Theaterstück, das zudem noch die Familien zusammenbringe, müsse doch wohl erlaubt sein. "Ich gehe davon, das hier im Publikum keine Anti-Christen sitzen", sagte er und wünschte allen gut gelaunt frohe Ostern.

(ak)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort