Düsseldorf Hawaii und Asiatisches im 14-Tage-Lokal

Düsseldorf · Ein Restaurant, in dem alle zwei Wochen ein neuer Wirt einzieht - das ist das "Laden ein". Manche Gastgeber stockten das Personal auf, um die Nachfrage zu bedienen. Zurzeit gibt es exotische Reis-Gerichte.

 Selim Varol (rechts) ist Gastgeber von "Laden ein". Till Rikenbrauck (2. v. l.) hat Philipp Maiburg und Christian Fleischer zu Gast.

Selim Varol (rechts) ist Gastgeber von "Laden ein". Till Rikenbrauck (2. v. l.) hat Philipp Maiburg und Christian Fleischer zu Gast.

Foto: A. Endermann

Ein Hauch von Hawaii schwebt durch das ehemalige Paketzentrum an der Erkrather Straße. In der eigentlich sehr öden Halle ist Anfang April das Konzept "Laden ein" eingezogen. Die Idee: Alle zwei Wochen präsentiert ein neuer Wirt seine gastronomischen Ideen. Dann muss er raus und anderen Köchen die Chance geben. Zurzeit ist Selim Varol am Zuge. Der Düsseldorfer Gastronom ist bekannt für sein Lokal "Toykio", zu dem auch What's Pizza und What's Beef an der Immermannstraße gehören. Im "Laden ein" aber tischt er etwas völlig Neues auf: Pokebowls, ein Reisgericht mit Fisch oder in vegetarischer Variante. "Ein Bekannter hat Poke in Hawaii probiert und war begeistert", sagt Varol, der für sein Lokal immer auf der Suche nach Neuem ist. Um Poke auf die Karte eines etablierten Lokals zu setzen, war es ihm aber zu früh. "Laden ein" bietet für einen Test die richtige Plattform. Küchenausrüstung, Kasse und Einrichtung ist nämlich vorhanden, so dass dort fleißig experimentiert werden kann. Komplizierte Versuche oder Veränderungen scheinen am Poke aber kaum nötig, denn: "Die Nachfrage ist riesig", sagt Varol. "Im Durchschnitt haben wir 150 Gäste pro Tag."

Über den Erfolg freut sich auch Till Riekenbrauk. Er hat seine "Laden ein"-Idee in Köln schon etabliert und nach Düsseldorf gebracht. "Am Anfang brauchten wir ein wenig Zeit, um es in Düsseldorf bekannt zu machen", sagt er. Längst aber hätten die Düsseldorfer die Location und "Laden ein" für sich entdeckt. "Viele Gäste kommen immer wieder, um auch wirklich jedes Angebot zu testen."

Wer sich bei ihm um einen Platz im "Laden ein" bewirbt, wird getestet, bevor ein Gast etwas auf den Tisch bekommt. Als Koch einfach kommen und kochen, das geht nicht. "Die Qualität muss stimmen", sagt Riekenbrauk.

So hat auch Kyung Ah Meiers im Düsseldorfer "Laden ein" zwei Wochen lang gekocht. Die Dortmunderin servierte Gimbap. Mit dem Gericht aus Reis, Seetang und weiterer veganen Zutaten konnte Meiers einen großen Erfolg für sich verbuchen. "Wir wurden regelrecht überrannt", sagt die 33-Jährige. "So schnell ich konnte, habe ich mein Personal vergrößert." Dennoch stieß sie auch an Grenzen. Einige Abläufe funktionierten nicht wie geplant. "Wir sind ganz schön ins Schwitzen gekommen und mussten umplanen." Und so soll es sein bei "Laden ein". Ziel sei ja, Abläufe zu testen, Fehler zu finden und Rezepte zu verändern, sagt Riekenbrauk. Die zwei Wochen als Gastronomin haben sich für Kyung Ah Meiers gelohnt. Bald wird sie ihr noch bestehendes Angestelltenverhältnis aufgeben und im Sommer ein eigenes Lokal eröffnen.

Die zwei Wochen bei "Laden ein" hätten für Selim Varol eigentlich schon enden sollen. Er hat aber verlängert und kann den Erfolg der hawaiianischen Pokebowls noch bis Samstag genießen. Der Test im "Laden ein" hat sich für ihn und für die Düsseldorfer gelohnt. "Wir werden Pokebowls bald bei What's Pizza auf die Speisekarten setzen", sagt er.

(RP)
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