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Düsseldorf Hausbrauereien lehnen das Köbes-Denkmal der Jonges ab

Düsseldorf · Der Heimatverein will dem Altbier-Köbes ein Denkmal in der Altstadt setzen. Überraschend haben sich die Traditions-Brauereien Füchschen, Schlüssel, Schumacher und Uerige dagegen ausgesprochen.

 "Der Köbes ist ein wichtiges Wahrzeichen wie der Radschläger" Wolfgang Rolshoven (Jonges Baas)

"Der Köbes ist ein wichtiges Wahrzeichen wie der Radschläger" Wolfgang Rolshoven (Jonges Baas)

Foto: Schaller,Bernd

Na dann, prost: Die Planungen waren schon weit vorangeschritten, Mitte des nächsten Jahres sollte es feierlich enthüllt werden. Und nun haben sich die Hausbrauereien Füchschen, Schlüssel, Schumacher und Uerige überraschend gegen das von den Düsseldorfer Jonges vorgeschlagene Köbes-Denkmal ausgesprochen. "Die Hausbrauereikultur Düsseldorfs ist äußerst lebendig", erklärten sie gestern in einer gemeinsamen Mitteilung. "Zu lebendig, als dass es die Hausbrauereien für angemessen erachten, den Köbessen zum jetzigen Zeitpunkt ein Denkmal zu setzen."

Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven wollte diese klare Entscheidung nicht kommentieren: "Das ist ganz allein die Sache der Brauereien." Er kündigte an, er werde sich nun in den kommenden Tagen mit seinen Vorstandskollegen über das weitere Vorgehen beraten. Prinzipiell wolle er das Denkmal-Vorhaben jedoch gerne weiterverfolgen. "In welcher Form, muss sich dann noch zeigen."

Der Heimatverein hatte im September angekündigt, dem Köbes ein Denkmal setzen zu wollen - ist dieser doch aus Sicht vieler Düsseldorfer weit mehr als einfach ein Kellner: ein echtes Original, um das kein Altstadt-Besucher herumkommt, mit flockigen Sprüchen auf den Lippen und immer reichlich Altbier auf dem Tablett. "Der Köbes ist ein wichtiges Wahrzeichen Düsseldorfs, genau wie der Radschläger", sagt Rolshoven: "Deshalb halten wir die Idee weiter für richtig, ihm ein Denkmal zu setzen." Gestalten sollte es der Düsseldorfer Bildhauer Peter Rübsam, von dem unter anderem auch das Gustaf-Gründgens-Denkmal am Schauspielhaus stammt.

Die Brauereien hingegen fürchten, die Rolle der Köbesse innerhalb der Brauhauskultur könnte durch ein solches Projekt zu exponiert herausgestellt werden. Denn der Erfolg der Düsseldorfer Hausbrauereien basiere auf zahlreichen Faktoren, erklärten sie: "Zu betonen ist insbesondere die ausgeprägte Zusammenarbeit der gesamten Belegschaft eines jeden Hauses." So leisteten alle Mitarbeiter - eben nicht nur die Köbesse - ihren Beitrag dazu, die Düsseldorfer Altbiertradition hochzuhalten. "Die Betonung nur einer einzelnen Berufsgruppe wird dem für den Erfolg der Hausbrauereien so wichtigen Teamgeist nicht gerecht."

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Ob auch der finanzielle Aspekt bei der Entscheidung eine Rolle gespielt hat, verlautete nicht - die vier Brauereien wollten über ihre Mitteilung hinaus gestern keinerlei Stellungnahme abgeben. Klar ist aber: Bislang sah die Planung vor, dass die Brauereien das Denkmal stiften, also auch bezahlen sollten. Als Standort hatten die Jonges den Bolker Stern oder den Burgplatz angedacht. Beide liegen in der Altstadt, aber nicht direkt bei einer der Hausbrauereien. "Wenn wir das Projekt weiter verfolgen, bleiben das aus meiner Sicht die idealen Standorte", so Rolshoven.

Übrigens: Auch die Köbesse selbst sind sich nicht einig in der Frage, ob sie mit einem Denkmal gewürdigt werden wollen. So hatten sich einige begeistert gezeigt, immerhin werde damit "die Bindung von Köbessen und Stadt noch etwas enger", sagte einer. Ein Kollege fand aber: "Ein Denkmal würde uns größer machen, als wir sind. Das finde ich unverhältnismäßig."

(RP)
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