Düsseldorf Hallen-Sponsoren verzweifelt gesucht

Düsseldorf · Der Dome droht ISS als Namengeber zu verlieren, für die Arena fahndet eine Agentur nach möglichen Partnern.

 Unsere Montage zeigt das Logo des ISS Dome zersplittert als Symbol für den Ausstieg des dänischen Unternehmens aus dem Namensponsoring.

Unsere Montage zeigt das Logo des ISS Dome zersplittert als Symbol für den Ausstieg des dänischen Unternehmens aus dem Namensponsoring.

Foto: Andreas Bretz/Montage: Anna Radowski

Bis zum Sommer 2011 war die Welt noch in Ordnung. Alle vier Mitglieder der Düsseldorfer Hallenfamilie hatten einen Sponsor. Die Arena trug erst LTU, seit Juli 2009 Esprit im Namen, der Dome hatte ISS als Sponsor, die Philipshalle trug noch ihren ursprünglichen Namen und im Süden der Landeshauptstadt gab es das Burg-Wächter Castello. Letzteres verlor dann vor fünf Jahren seinen Partner. Zwei Jahre später wollte Esprit frühzeitig aus seinem Sponsoring aussteigen (verlor aber vor dem Landgericht), im vergangenen November kündigte ISS den Vertrag für den Dome. Deshalb hat Düsseldorf Congress Sport & Event (DCSE) aktuell drei Baustellen mit Blick auf die Fassadenbeschriftung:

Arena Da Esprit mit seinem Ausstiegswunsch juristisch gescheitert ist, läuft das Sponsoring noch bis 2019. Mittlerweile haben sich das Unternehmen und die DCSE aber auf ein mögliches Szenario geeinigt. Sollte sich vorher ein neuer Sponsor finden, wäre Esprit bereit, einen Abschlag von bis zu 200.000 Euro zu zahlen. Deshalb hat die Vermarktungsfirma Infront, ohnehin bereits Partner bei der Vermarktung von Werbeflächen in der Arena, jetzt auch den Auftrag, einen Nachfolger für Esprit zu suchen. Es soll bereits mehrere Interessenten geben.

Dome Der dänische Gebäudedienstleister Integrated Service Solutions, kurz ISS, hatte mit Eröffnung der Halle 2006 einen Sponsoren-Vertrag für zehn Jahre abgeschlossen und 2015 erklärt, dass es nach dem Ende dieses Jahres nicht weitergehen soll. Es geht dabei um 450.000 Euro jährlich. Im Zuge der Kündigung äußerte die DCSE-Spitze allerdings schon die Hoffnung, dass man ISS doch noch für ein weiteres Engagement gewinnen könne.

Seitdem gibt es Gespräche zwischen beiden Seiten. Beide loben die Zusammenarbeit, liegen bei ihren Ausgangspositionen aber auseinander. ISS hat gekündigt, um nicht mehr 450.000 Euro zahlen zu müssen, die DCSE möchte von ihrem Partner einen Betrag, der nach RP-Informationen "spürbar über einer halben Million Euro" liegen soll. Diesen Wunsch untermauern sie mit statistischen Argumenten: Die Zahl der Veranstaltungen und der Besucher im Dome sei gewachsen, zudem habe sich die DEG gut entwickelt und inzwischen wieder deutlich mehr Fans in der Halle. Dem Vernehmen nach soll im Juli das Ergebnis der Verhandlungen bekanntgegeben werden.

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Foto: Franziska Hein

Mitsubishi Electric Halle Die einzige Halle, um die es im Moment keine Sorgen gibt, liegt an der Siegburger Straße. Als Nachfolger von Philips ist Mitsubishi Electric Namengeber geworden und hat auch entsprechendes Engagement vor Ort gezeigt. So wurde die Halle zum Beispiel äußerlich aufgehübscht. Der Vertrag mit Mitsubishi läuft mindestens bis 2021.

Castello Die Rahmenbedingungen für ein neues Sponsoring sind schlecht. Die Halle steht wegen des Schulsports nur bedingt zur Verfügung, zudem gibt es aktuell keinen "Ankermieter", weil Düsseldorf keine höherklassigen Mannschaften im Basket- oder Handball hat. Da es in dieser Hinsicht aber aktuell einige Anstrengungen der Sportstadt gibt, besteht zumindest langfristig die Hoffnung auf einen Nachfolger für Burg-Wächter.

(hdf)
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