Gesundheits- und Umweltgefahr Grüne sehen Kunstrasenplätze in Düsseldorf kritisch

Düsseldorf · Die Grünen befürchten, dass Kunstrasenplätze die Gesundheit der Sportler gefährden und schlecht für die Umwelt sind. Zudem verweisen sie darauf, dass viele Sportvereine eine zu schnelle Abnutzung beklagen. Die Partei will nach Alternativen suchen.

 Kunstrasenplätze (hier: Windscheidstraße) stehen in der Kritik.

Kunstrasenplätze (hier: Windscheidstraße) stehen in der Kritik.

Foto: end

"An das Thema sollten wir heran", sagt Iris Bellstedt (Grüne). Man müsse schauen, ob es bessere Alternativen zu dem beliebten Belag auf Sportanlagen gibt - zum Beispiel doch Naturrasen.

Die Grünen haben daher für die Sitzung des Umweltausschusses am Donnerstag eine Anfrage eingereicht. Sie wollen zunächst mehr Daten zu den Plätzen in Düsseldorf und eine Einschätzung der Verwaltung erhalten. Zudem müsse man die Frage auch aus sportlicher Sicht besprechen, bevor sich eine Entscheidung treffen lässt, sagt Bell-stedt.

Es gibt in der Stadt mehr als 50 Kunstrasenplätze. In den vergangenen Jahren hat die Stadt mehrere Millionen Euro in die Erneuerung vieler Anlagen investiert, viele weitere sollen in den kommenden Jahren überholt werden.

Umweltverbände üben schon länger Kritik an dem Belag, auch ein Papier des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags nennt mögliche Gefahren. Dabei geht es unter anderem darum, dass als Füllmaterial häufig Altreifen verwendet werden, denen teilweise Weichmacheröle beigefügt werden. Dadurch könnten die Nutzer mit krebserregenden Stoffen in Kontakt kommen. Es ist allerdings umstritten, wie groß das Risiko wirklich ist.

Kritiker beklagen darüber hinaus, dass Mikroplastikpartikel in Gewässer gelangen - und dass der künstliche Belag den Zielen des Klimaschutzes entgegenläuft. "Grünflächen aus Naturrasen können im Gegensatz zum Kunstrasen negative Folgen für das Klima verhindern und verringern", heißt es in der Anfrage der Grünen.

Auch bei den Sportvereinen ist der Kunstrasen nicht unumstritten: Der schlechte Zustand vieler Plätze beschäftigt Vereine und Politik seit Jahren, der Belag gilt als weniger langlebig als früher erhofft.

(arl)
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