Düsseldorf Großformate aus Achenbach-Insolvenz werden versteigert

Düsseldorf · Während der verurteilte Kunstberater Helge Achenbach im Gefängnis sitzt, wird seine Kunstsammlung nach und nach versteigert. Kommende Woche sind Großformate aus seinem Lager an der Reihe.

Der Verkauf von Kunst aus der Insolvenzmasse des verurteilten Kunstberaters Helge Achenbach geht weiter. Kommenden Mittwoch werden im Kölner Auktionshaus Van Ham mehr als 100 großformatige Skulpturen, Bilder, Fotografien und Installationen aus Achenbachs einstigen Firmen versteigert. Die Gesamtsumme werde auf 550 000 bis 800 000 Euro geschätzt, teilte Van Ham am Mittwoch in Köln mit. Im Sommer hatte eine viertägige Versteigerung von rund 2300 Kunstwerken aus dem Lager Achenbachs 6,5 Millionen Euro gebracht.

Bei der jetzt anstehenden Auktion gehört das 2,60 x 6 Meter große Foto "Grafenberger Wald" des Fotokünstlers Thomas Struth zu den Highlights - es wird auf 40 000 bis 60 000 Euro geschätzt. Den höchsten Schätzpreis mit 100 000 bis 150 000 Euro hat eine Werkgruppe aus 49 Bildern des Moskauer Künstlers Pavel Pepperstein, die 2009 im russischen Pavillon der Biennale in Venedig gezeigt worden war.

Auch fünf bis zu zwei Meter hohe Affenskulpturen Immendorffs werden zu Schätzpreisen zwischen 25 000 und 35 000 Euro angeboten. Bereits im Sommer fanden 60 Affen-Skulpturen des 2007 gestorbenen Immendorff, der mit Achenbach eng befreundet war, reißenden Absatz.

Auch zwei rosafarbene Gips-Skulpturen, "David" und "Venus", des humorvollen Künstlers Hans-Peter Feldmann werden versteigert. Am unteren Ende der Preisskala kommen Lichtinstallationen und Plastiken kaum bekannter Künstler schon für wenige hundert Euro unter den Hammer.

Achenbach hatte ein Firmengeflecht aus Kunstberatung und Edelrestaurants aufgebaut, das in die Insolvenz gegangen ist. Im März war er wegen Millionenbetrugs an reichen Kunden zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil hat er angefochten.

(dpa)
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