Düsseldorf Großes Interesse an Aktion zur Darmkrebs-Vorsorge

Düsseldorf · Fachärzte und Experten informierten in den Schadow Arkaden über Fragen wie Diagnostik und Therapien.

 Christin Katiela ist Leiterin des Reha-Managements und informierte Besucher etwa über die psychologische Begleitung während der Krankheit.

Christin Katiela ist Leiterin des Reha-Managements und informierte Besucher etwa über die psychologische Begleitung während der Krankheit.

Foto: bauer

Mit Shoppen und Freizeit hatte dieses Angebot am Samstag in den Schadow Arkaden nichts zu tun: Erstmals lud das Darmkrebs-Zentrum am Augusta-Krankenhaus gemeinsam mit dem Verband Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) und der Stadt zu einem Aktionstag "Darmkrebs - Vorsorge, Therapie und Aufklärung" in die Einkaufsgalerie. An zahlreichen Informations-Ständen der beteiligten Kliniken sowie mehrerer Verbände und Selbsthilfegruppen konnten sich die Besucher über Therapien, Vorsorge, aber vor allem über die Diagnostik-Methoden informieren. Zahlreiche Fachärzte und Experten der beteiligten Kliniken standen bereitwillig Rede und Antwort. Zudem gab es bei dem Informations- und Aktionstag auch eine Reihe von Fachvorträgen.

"Wir haben zwar schon öfter Info-Aktionen zur Darmkrebs-Vorsorge organisiert. Aber den Schritt in die Schadow Arkaden haben wir jetzt ganz bewusst gemacht", berichtete Peter Schmitz, Pressesprecher des Marienhospitals. "Wir hoffen, hier noch mehr Menschen zu erreichen und die zahlreichen Vorurteile etwa gegenüber den Früherkennungsmaßnahmen abzubauen." An die 2000 Menschen anzusprechen, sei, so Schmitz, das Ziel des Aktionstages.

Erstmals stellte sich am Samstag auch Hille Erwin, Ehefrau des an Darmkrebs gestorbenen ehemaligen OB Joachim Erwin in den Dienst dieser Kampagne. Im Zuge der Erkrankung ihres Mannes hatte sie sich ebenfalls einer Darmspiegelung unterzogen. "Ich hatte damals eine Riesenangst", berichtete Hille Erwin am Samstag. "Aber diese Ängste, die ich wie viele andere auch vor der Darmspiegelung hatten und haben, sind völlig unbegründet. Mit all den Klischees, die es zu dieser Untersuchungsart gibt, muss unbedingt aufgeräumt werden", so Erwin, die bei dieser Gelegenheit ausdrücklich noch einmal die gute Betreuung ihres verstorbenen Mannes durch das Marienhospital lobte.

Inzwischen hat die Industrie, genauer die Firma ScheBo, übrigens neben der konventionellen Darmspiegelung auch einen neuartigen Stuhltest entwickelt, den sogenannten Darmkrebs-Test M2PK, der am Samstag ebenfalls vorgestellt wurde. Dieser Enzymtest vermag relativ schnell und mit sehr hoher Genauigkeit den Darmkrebs zu diagnostizieren.

Und das ist durchaus vonnöten, denn laut Felix-Burda-Stiftung erkranken in Deutschland jährlich rund 60 000 Menschen an Darmkrebs. Je früher die Erkrankung aber diagnostiziert wird, desto größer sind die Heilungschancen. Bislang nutzen jedoch nur rund 30 Prozent der Deutschen die Möglichkeiten der Früherkennung.

(RP)
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