Ab Samstag im "museum kunst palast" "Große NRW" mit 600 Werken von 270 Künstlern

Düsseldorf (dpa). Rund 600 Werke von 270 Künstlern versammelt die diesjährige "Große Kunstausstellung NRW" im Düsseldorfer "museum kunst palast". Vom kommenden Samstag an (bis 4. Januar) präsentiert die alljährlich vom Düsseldorfer Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen organisierte Schau Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Grafik und Skulptur. Als deutschlandweit größte von Künstlern für Künstler veranstaltete Verkaufsausstellung geht die traditionsreiche "Große NRW" in diesem Winter in ihr 101. Jahr.

Der Künstlerverein befinde sich finanziell allerdings in "keiner besonders guten Situation", sagte sein Vorsitzender Heinz-Hermann Jurczek am Donnerstag in Düsseldorf. "Uns fehlt Hilfe." In Ermangelung eines Sponsors wurden daher die Dotierungen für den alljährlich verliehenen Kunstpreis der Künstler sowie den Förderpreis auf je 1000 Euro reduziert, berichtete Jurczek.

Mit zwei fragilen Installationen würdigt die Schau ihren diesjährigen, für sein Gesamtwerk ausgezeichneten "Kunstpreis"- Träger Victor Bonato. Der bei Bonn lebende, 70-jährige Bildhauer zeigt unter anderem Fernsehgeräte, die - im Bleimantel verewigt und auf einen Abfallhaufen getürmt - an eine TV-Ära erinnern, deren Bilder und Inhalte längst vergangen sind. Den Förderpreis erhielt die Münchner Nachwuchskünstlerin Sonja Weber.

Unter der Vielzahl der Aussteller bestechen alljährlich wenige bekannte Künstler mit ihren Werken. Neben den international renommierten Malern Konrad Klapheck und dem 2002 verstorbenen Heinrich Siepmann sind dies die Düsseldorfer Sandro Antal mit einer monströsen "Besen"-Plastik sowie Till Hausmann mit einer aufstrebenden hölzernen Sakralarchitektur unter dem Titel "Vierung". Die in Berlin lebende Künstlerin Margareta Hesse zeigt ihre großformatigen "Rotstücke" - eine zwölfteilige, abstrakte Arbeit aus Polyester und Lack.

Nicht wenige andere Künstler aus der Region fordern Aufmerksamkeit - insbesondere die Fotografen Nina Pohl, Kris Scholz, Joachim Storch, Inken Boje, Walter Klein oder Andreas Gefeller (alle Düsseldorf) sowie die Düsseldorfer Maler Jan Kolata und Ansgar Skiba, der Holzbildhauer Jiri Hilmar aus Gelsenkirchen oder Bettina Zachow. Die Essenerin zeigt drei "Leibbinden": Fein gesponnene Korsagen aus ihrem eigenen Haar.

Zwei Sonderausstellungen runden die diesjährige Präsentation ab. Während elf junge Aborigines aus dem australischen Queensland Arbeiten in der Tradition der Ureinwohner des Kontinents zeigen, bieten sechs chinesische Künstler Einblicke in die aktuelle Foto- und Videokunst der Volksrepublik - darunter Weng Peijun mit Stadtansichten oder Yang Qian mit Aufnahmen von Barbesuchern. "Sie war immer noch gelangweilt" liest der Betrachter beispielsweise über eine im schummrigen Dämmer sitzende junge Chinesin mit Zigarette. (Eröffnung der "Großen NRW" am 6. Dezember, 18 Uhr, bis 4. Januar geöffnet: Di. - So. 11 bis 20 Uhr, Ehrenhof 4, Düsseldorf)

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