Düsseldorf Grillwetter lockt in die Parks und den Rhein

Düsseldorf · Die Menschen lieben das Würstchenbraten an öffentlichen Plätzen und nutzen die Angebote immer stärker. Die Stadt duldet das Grillen in Parks und am Rhein. Problematisch sind nur die Abfallberge, die viele danach hinterlassen.

 Sabine Kuhnt (l.) und Claudia Eidler haben das schöne Wetter in dieser Woche zum Grillen in Hamm genutzt.

Sabine Kuhnt (l.) und Claudia Eidler haben das schöne Wetter in dieser Woche zum Grillen in Hamm genutzt.

Foto: Anne Orthen

Die warmen Tage dieser Woche haben es gezeigt: Wenn die Düsseldorfer die Chance dazu haben, halten sie sich im Freien auf. Und werfen den Grill an - bei weitem nicht nur im eigenen Garten. Am Rhein und in den Parks treffen sich bei Sonne Hunderte Familien und Freundeskreise. "Die Zielgruppen sind sehr unterschiedlich", sagt der stellvertretende Ordnungsamts-Leiter Sebastian Veelken: So bevorzugten Familien mit Kindern etwa die Parks, in denen es auch Spielmöglichkeiten gibt. Geduldet wird das Grillen jedenfalls sowohl in den Grünanlagen als auch im Kiesbett des Rheins, verboten ist es nur in den Naturschutzgebieten und im Wald. Ärgerlich ist jedoch der Müll, den viele hinterlassen.

Am sichersten ist das Freiluft-Würstchenbraten nach wie vor auf Grillplätzen, wie sie die Stadt, aber auch der Zweckverband Unterbacher See zur Verfügung stellen. Letzterer hält drei Plätze am Nord- und drei am Südstrand vor. "Die Leute nehmen sie immer besser an", sagt der Chef des Zweckverbands Unterbacher See, Peter von Rappard: "Viele lieben das Gemeinschaftserlebnis beim Grillen, weil jeder eine Aufgabe hat." In der vergangenen Saison waren bei ihm an 194 von 213 Öffnungstagen Plätze gebucht, an sonnigen Tagen und Wochenenden sind meist alle sechs besetzt.

Ein Grund, in das Modell zu investieren: "Wir verbessern uns kontinuierlich", sagt von Rappard. Unter anderem plant er, einige runde Schwenkgrills anzuschaffen, demnächst soll eine Online-Buchung der Plätze möglich sein. Auch die Grillplätze der Stadt in den Freizeitparks sind sehr begehrt, etwa für kleine Feiern: Ihr Vorteil ist, dass sie sogar kostenlos nutzbar sind. Vorher zu reservieren, ist aber auch hier immer erforderlich.

Wenn draußen auf dem eigenen Grill gebrutzelt wird, gibt es auch Probleme. Brandgefahr gehöre glücklicherweise selten dazu, sagt Sebastian Veelken. Auch von der Rauchentwicklung fühle sich selten jemand so gestört, dass er sich beschwere. "Es sind die Vermüllung und die Beschädigung der Grünflächen, die die Menschen ärgern." Oft seien Park-Besucher nicht gewillt, die Reste eines Grillabends zu entsorgen: Verpackungen, Dosen oder Einweggeschirr blieben zurück.

"Viele kommen gerne in die Grünanlagen, hinterlassen sie dann dreckig und vermüllt - aber sie erwarten, dass dort wieder alles schön ist, wenn sie wiederkommen." In der Wahrnehmung werde dieses Problem größer, bestätigt Veelken: Eine Statistik, ob und wie stark die Zahl der Beschwerden angestiegen ist, gibt es aber nicht.

Mit einer umfassenden Kampagne begegnet die Stadt dem Müll-Problem: Im April startete "Restlos entspannen" in eine neue Runde. An gut besuchten Abschnitten des Rheinufers und in Parks wurden mehr als 200 große 120-L-Saisontonnen aufgestellt. Müll liegt besonders nach warmen Sommerabenden trotzdem immer wieder herum. Größere Unfälle durch Grillen hat es aber bislang nicht gegeben, wie Feuerwehrsprecher Christopher Schuster sagt.

"Es hilft, dass die Leute heute meist vernünftige Grillanzünder benutzen und nicht mehr auf Spiritus setzen", sagt er. Probleme gebe es allenfalls, wenn ein Einweggrill im Müll lande und die Glut nicht komplett gelöscht sei. Dann müssten die Einsatzkräfte gelegentlich ausrücken und einen Mülleimer löschen. Schuster rät, stets die Grundregeln zu beachten: "Grill standsicher aufstellen, Abstand zu brennbaren Gegenständen halten, nicht unter Bäumen grillen."

(RP)
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