Düsseldorf Göbel soll Chefin der Stadtsparkasse werden

Düsseldorf · Vorstandsmitglied ist vom Hauptausschuss einstimmig empfohlen worden. Michael Meyer ist als Vize im Gespräch.

Zum ersten Mal wird eine Frau Chefin der Düsseldorfer Stadtsparkasse. Der Hauptausschuss des Kreditinstituts, in dem vier Politiker und zwei Personalräte sitzen, hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, das Vorstandsmitglied Karin-Brigitte Göbel (58, Foto) am Donnerstag im Verwaltungsrat zur Vorstandsvorsitzenden zu wählen. Sie soll Arndt Hallmann nachfolgen, der keine Mehrheit mehr für einen neuen Vertrag erhalten hatte. Vorstand Michael Meyer (51), der seinen Hut in den Ring geworfen hatte, dürfte seine Kandidatur am Donnerstag nicht mehr aufrecht erhalten.

Im seit Monaten gespaltenen Verwaltungsrat wäre dies ein Signal für einen echten Neuanfang. Auslöser des Konflikts war die Höhe der Ausschüttungen an die Stadt. Lange Zeit hatten sich CDU und Arbeitnehmer im Verwaltungsrat gegen Oberbürgermeister Thomas Geisel und die Ratsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP gestellt.

Meyer hatte man zuletzt eine aufgewertete Rolle in Aussicht gestellt. Er könnte stellvertretender Vorstandschef werden, eine Position, die es offiziell bislang nicht gibt. Dafür muss der Stadtrat einer Änderung der Sparkassen-Satzung zustimmen, was bereits im Dezember geschehen soll. Neu definiert werden soll auch die Zahl der Vorstände insgesamt: Es sollen künftig drei oder vier Vorstände möglich sein, plus zwei stellvertretende Vorstände. Man will sich jedoch offenbar auf drei Vorstände beschränken. Neben Göbel und Meyer ist dies Stefan Dahm, der bislang Stellvertreter war. Der neue Vorstand dürfte die Klage zurückziehen, die Hallmann beim Verwaltungsgericht gegen die Entscheidung der Sparkassenaufsicht im NRW-Finanzministerium eingereicht hat. Sie hatte Geisels Position unterstützt und den Jahresabschluss 2014 aufgehoben.

(ujr)
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