Düsseldorf Einbrecher stehlen Musikinstrumente

Düsseldorf · Mehr als 60 Blasinstrumente verschwanden aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium - sie wurden womöglich in einem Fahrzeug abtransportiert. Die Polizei sucht Zeugen. Die Orchesterklasse kann dennoch weiter üben.

 Das Orchester des Geschwister-Scholl-Gymnasiums - hier bei Proben zum Sommerkonzert 2012 - wurde von Einbrechern bestohlen

Das Orchester des Geschwister-Scholl-Gymnasiums - hier bei Proben zum Sommerkonzert 2012 - wurde von Einbrechern bestohlen

Foto: Andreas Endermann

Es muss in der vergangenen Woche geschehen sein, irgendwann zwischen dem 18. (Freitag) und dem 24. September. An diesem Donnerstag stellten die Lehrer im Musikraum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums erstens fest, dass einige Musikinstrumente fehlen. Und dass es, zweitens, Einbruchspuren in unmittelbarer Nähe zu dem Raum gab, in dem die Instrumente lagerten.

Er gehe von Insidern aus, sagt Schulleiter Hans-Hermann Schrader, zumindest müssten die Täter Tipps von jemandem bekommen haben, "der sich in der Schule auskennt". Vor allem aber ist Schrader entsetzt, dass "irgendwer Musikinstrumente stiehlt - damit habe ich nicht gerechnet".

Auch die Polizei geht von einer geplanten Tat mit genauen Vorkenntnissen der Einbrecher aus. Die müssten schon einen großen logistischen Aufwand betrieben haben, um die vielen Instrumente abzutransportieren - möglicherweise auch nicht groß genug, denn sie nahmen auch nicht alle mit. Auch die ungewöhnliche Beute zu Geld zu machen, dürfte nicht einfach werden. Deshalb sucht die Polizei Zeugen, die entweder im genannten Zeitraum verdächtige Fahrzeuge oder Personen zu unüblichen Zeiten an der Schule gesehen haben. Oder solche, denen in jüngster Zeit gebrauchte Blasinstrumente angeboten wurden.

Seit 2009 hat das Bilker Gymnasium eine Orchesterklasse, die mit schuleigenen Blasinstrumenten von Klarinetten über Trompeten bis Eufonien und Tuben unterrichtet wird. Die sind vom Schulträger - also der Stadt Düsseldorf - mit Unterstützung des Fördervereins vom "Scholl" finanziert worden. Vor allem die größeren Instrumente bleiben meist in der Schule, sagt Schrader. Aber viele der Musikschüler nehmen ihre Instrumente auch zum Üben mit nach Hause. Das ist jetzt ein großes Glück, denn an diese Instrumente kamen die Einbrecher nicht dran. "Rund 80 Stück sind derzeit im Besitz von Schülern", so der Schulleiter. Unterricht und Orchesterbetrieb seien deshalb nicht gefährdet.

Mit mehr als 60 weiteren Instrumenten aber seien zuletzt auch ungewöhnlich viele in der Schule geblieben. "Die neuen Fünftklässler haben noch keine Instrumente bekommen", so der Schulleiter. Der materielle Schaden sei beträchtlich. "Die Schadenregulierung und die Ersatzbeschaffung werden uns wohl noch eine Weile beschäftigen."

Vor ein paar Jahren waren schon einmal Einbrecher im Geschwister-Scholl-Gymnasium gewesen, die offenbar genau gewusst hatten, wo sie die damals neuen Laptops suchen mussten. Die sind seither besser gesichert. Aber für Posaunen und Saxophone hatte die Schule bislang keine Gefahr gesehen. Jetzt haben die Musiklehrer die übrigen Instrumente in einem besser gesicherten Raum untergebracht, und Hans-Hermann Schrader hat eine Alarmanlage bei der Stadt beantragt.

Ein Problem, so der Schulleiter, sei die Lage des Gymnasiums an der Redinghovenstraße, umgeben von anderen Schulen: "Wir haben hier kaum aufmerksame Nachbarschaft und deshalb viele Möglichkeiten, unbemerkt aufs Gelände zu gelangen." Seit einiger Zeit registriere man vor allem während Abendveranstaltungen im Schulhaus vermehrt Fahrraddiebstähle.

(RP)
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