E Geschichte muss erzählt werden

Düsseldorf · arne.lieb@rheinische-post.de

Die Absage der Stern-Ausstellung war ein Debakel für Düsseldorf. Erst schauen sich die Verantwortlichen offenbar über Jahre nicht das Konzept an, dann ziehen sie in letzter Sekunde die Notbremse - und lassen Düsseldorf international als Stadt dastehen, die sich mit einem dunklen Kapitel der Vergangenheit doch nicht auseinandersetzen will.

Jetzt gibt es eine zweite Chance - und das ist die richtige Entscheidung. Denn das Thema ist es wert, erzählt zu werden. Nicht nur, dass Max Stern ein trauriges und leider exemplarisches Schicksal erlitten hat. Der Streit um die Raubkunst, der mit seinem Namen zusammenhängt, bewegt derzeit die Kunstwelt - eigentlich ist das Thema also ein Geschenk für eine Ausstellung.

Damit diese glückt, müssen die Verantwortlichen die Verschiebung aber dafür nutzen, vieles besser zu machen. Die städtischen Raubkunstexperten anderer Häuser sollten endlich eingebunden werden, zudem müssen die verärgerten Kanadier überzeugt werden, weiter an dem Projekt mitzuarbeiten. Noch einen Fehlschlag kann sich Düsseldorf nicht leisten.

(RP)
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