Düsseldorf-Süd Geisel will Verschnaufpause für die City

Düsseldorf-Süd · Der Herausforderer von Oberbürgermeister Dirk Elbers, SPD-OB-Kandidat Thomas Geisel, fordert mehr Engagement für die Stadtteile. Seine Vorstellungen für den Düsseldorfer Süden erklärte er bei einem Redaktionsbesuch.

 Thomas Geisel, der SPD-Kandidat für den OB-Posten auf dem Benrather Marktplatz vor dem Brunnen.

Thomas Geisel, der SPD-Kandidat für den OB-Posten auf dem Benrather Marktplatz vor dem Brunnen.

Foto: Olaf Staschik

Er ist bei allen wichtigen Veranstaltungen präsent. - ob im nördlichen Wittlaer oder in Hellerhof ganz im Süden. Denn gerade die Stadtteile liegen Thomas Geisel, Oberbürgermeister Kandidat der SPD, am Herzen. Bei einem Redaktionsbesuch des Benrather Tageblatt erzählte der 50-Jährige, wie er den Düsseldorfer Süden sieht, welche Probleme es ausgemacht hat und was man besser machen könnte.

Eine klare Meinung hat er zum Ausbau des Reisholzer Hafens. Den befürwortet er, allerdings nur in einem Maße, wie die Industrie ihn vor Ort auch benötige. Die ansässigen Unternehmen müssten klar sagen, was sie brauchten. Diese müssten es auch sein, die den Ausbau vorantreiben sollten - und nicht die Neuss Düsseldorfer Häfen GmbH. Dabei ist ihm auch klar, dass es keine Patentlösung gebe, die allen gerecht werden könne. Ihm ist es aber wichtig, dass die Bürger frühzeitig in die Planungen einbezögen werden. Nun, so Geisel, müsse es darum gehen, "einen Konsens zu erreichen", mit dem man ein Maximum an Akzeptanz entwickeln könne.

Einen Augenmerk richtet Geisel auch auf den Rhein. Für die Innenstadt und das dortige Rheinufer kann sich der OB-Kandidat nach den vielen Projekten nun mal eine mehrjährige "Verschnaufpause" vorstellen. Die Aufmerksamkeit will der SPD-Mann nun an das Rheinufer in Benrath lenken: Seiner Meinung nach kann man das "noch schöner machen."

"Auf die Stadtteile sollte man mindestens genauso viel Aufmerksamkeit richten wie auf die Innenstadt", sagt Geisel. In seinen Augen sei der Düsseldorfer Süden ein wenig abgehängt, und nicht alle Stadtteile partizipierten am Bevölkerungswachstum. Als Beispiel nennt er Garath. Dort gibt es nämlich deshalb die höchste U3-Quote, weil es an jungen Familien fehle.

Dabei sei der Stadtteil gerade für junge Familien sehr attraktiv, es gebe viel Grün, die vorbildhafte Solarsiedlung und Einkaufszentren. Seine Forderung, die an oberster Stelle in seinem Wahlprogramm steht: bezahlbarer Wohnraum. Die Mischung macht's, auch für Garath.

"Auch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum kann man verbessern", sagt Geisel. Das gelte in Garath vor allem für die Nebenzentren. Seit mehr als sechs Jahren werde über eine Neugestaltung diskutiert. Er denkt an den Leerstand in Süd-West und das Terrain rund um die Hoffnungskirche. "Hier muss dringend etwas getan werden. Hier herrscht Handlungsbedarf", sagt er. Denn die Nebenzentren benötigen Kaufkraft und damit verbunden eine gewisse Kundenzahl.

Geisel selbst wohnt in Derendorf und hat sozusagen alles vor der Haustür. Dennoch zieht es ihn auch am Wochenende mit der Familie in den Süden. So schwärmt er noch heute vom Barockfest im Schloss.

(RP)
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