Düsseldorf Geisel überprüft die Bürgerbeteiligung bei Kö-Gestaltung

Düsseldorf · Oberbürgermeister Thomas Geisel will die Güte der Informationen überprüfen, mit denen die Öffentlichkeit über die Umgestaltung der nördlichen Königsallee unterrichtet wurde. Die Kö-Anlieger beklagen, über die Ausstattung des Corneliusplatzes mit den modernen Leucht-stelen, Pollern und Mülleimern, wie sie am Kö-Bogen stehen, nicht gesondert informiert worden zu sein. Die Beschlussvorlage von 2014 spreche hauptsächlich vom Kö-Bogen, zu verstehen sei sie schwer. Selbst Politikerinnen wie Monika Lehmhaus (FDP) hätten damit Probleme gehabt. "Und dann sollen wir das können?", fragte Peter Wienen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Königsallee (IG Kö) in der gut besuchten Versammlung des Vereins.

"Wenn man es eher nicht verstehen konnte, bin ich bereit, darüber zu sprechen", sagt Geisel zu unserer Redaktion. Geisel hatte jüngst erklärt, die umstrittenen Leuchtstelen und Poller am Corneliusplatz "nicht so schlimm" zu finden, erteilt einer Umgestaltung im Stil der übrigen Königsallee aber keine endgültige Absage. Er werde sich am 19. Oktober mit der IG Kö zusammensetzen, dann werde entschieden. Der Oberbürgermeister will jedoch keinen Automatismus nach dem Motto "wer laut schreit, bekommt Recht". Wenn es ein förmliches Anhörungsverfahren gegeben habe, neige er nicht dazu, die Entscheidung abzuändern. Die Kö sei ja auch kein Eigentum der Anlieger, sondern öffentlicher Raum.

Die Kö-Anlieger pochen auf das vereinbarte "einheitliche Erscheinungsbild" der Königsallee. Darauf habe die Stadtspitze immer großen Wert gelegt, zuletzt bei der Formulierung der Terrassenordnung vor mehr als zehn Jahren. Bei der Stadtmöblierung seien deswegen die Kandelaber, Mülleimer und Poller auch am Corneliusplatz zu verwenden, wie sie bei der Umgestaltung vor 30 Jahren erstmals verwendet wurden. Die Königsallee sei ein Denkmal und dürfte kein Spielfeld für architektonische oder politische Experimente sein, sagte Wienen und spielte damit auch auf Geisels jüngst geäußerten Vorschlag hin, zu erwägen, einen Teil der Schrägparkplätze wegfallen zu lassen.

Der Einzelhandelsverband NRW unterstützt das Anliegen der IG Kö. "Wir haben es auch so verstanden, dass die Kö im bisherigen Stil bis zum Nordende gestaltet wird", sagte Geschäftsführer Peter Achten in der Versammlung.

(ujr)
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